Frauen fürchten Inflation mehr als Marktschwankungen

Frauen sind gemäss dem Krisenbarometer von J.P. Morgan AM deutlich weniger investitionsfreudig als Männer. (Bild: Shutterstock.com/Nattakorn Maneerat)
Frauen sind gemäss dem Krisenbarometer von J.P. Morgan AM deutlich weniger investitionsfreudig als Männer. (Bild: Shutterstock.com/Nattakorn Maneerat)

Wie das Krisenbarometer von J.P. Morgan Asset Management zeigt, ist die Investmentbereitschaft der Frauen in der Krise weniger ausgeprägt, und Niedrigzinsen werden derzeit weder von Frauen noch von Männern als besonders besorgniserregend wahrgenommen.

05.09.2020, 06:00 Uhr

Redaktion: rem

Auch wenn die Folgen der Corona-Krise noch nicht final absehbar sind, haben sich viele Börsen schon wieder deutlich erholt und manche Märkte sogar neue Höchststände erreicht. Motiviert diese Entwicklung Privatanleger, am Kapitalmarkt zu investieren? Um zu ermitteln, wie sich Einstellungen und Verhalten in Zeiten von Covid-19 geändert haben, hat J.P. Morgan Asset Management im Frühsommer 2020 eine repräsentative Online-Befragung von rund 2'000 Frauen und Männern in Deutschland durchgeführt. Von Interesse war dabei auch, ob die Geschlechter unterschiedlich auf die Krise reagieren. Die Befragung zeigt laut J.P. Morgan AM einige interessante Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern, was das Thema Geldanlage im Krisenmodus betrifft.

Skeptische Frauen und optimistische Männer

Zu der Frage, ob es aktuell ein guter Zeitpunkt zum Investieren ist, hat bei beiden Geschlechtern rund jeder fünfte Befragte keine Meinung. Bei der Investmentbereit­schaft gehen die Einstellungen von Frauen und Männern auseinander: Während mit 51% etwa jeder zweite Mann investieren will, lehnen 27% der Frauen ein Investment kategorisch ab und nur rund ein Viertel der Befragten würden wahrscheinlich (20%) oder sehr wahrscheinlich (7%) investieren. Bei den Männern sind es wiederum 31%, die aktuell nicht investieren wollen.

Während bei den Frauen also die Skeptikerinnen deutlich in der Überzahl sind, kann es sich die Hälfte der männlichen Befragten gut oder sogar sehr gut vorstellen, in diesen Zeiten Geld am Kapitalmarkt anzulegen. Genau das wird aber zukünftig eine notwendige Strategie sein. Denn angesichts der beispiellosen geld- und fiskalpolitischen Massnahmen als Reaktion auf Covid-19 ist laut J.P. Morgan AM zu erwarten, dass das Niedrigzinsumfeld noch viel länger vorherrschen wird, als von vielen erhofft. Wer seine Ersparnisse also vermehren wolle, werde langfristig nicht darum herumkommen, auf die Kraft des Kapitalmarkts zu setzen. Viele Sparer fürchteten jedoch das Auf und Ab der Börse und vertrauten lieber auf die vermeintliche Sicherheit der Spareinlagen.

Sorgenkind Inflation

In Bezug auf ihre Ersparnisse bereitet den befragten Deutschen derzeit die grössten Sorgen, dass ihr Sparguthaben durch die Inflation sukzessive entwertet wird. Frauen nehmen mit 52% die Inflation noch stärker als Bedrohung wahr als Männer mit 45%. Unabhängig vom Geschlecht hat rund jeder vierte Befragte (27%) erkannt, dass sich im Niedrigzinsumfeld das Ersparte nicht vermehrt – und dass hier Handlungsbedarf bestehen könnte. Besonders bemerkenswert ist das Ergebnis bei der Frage Volatilität an den Börsen. Während mit 26% rund jeder vierte Mann besorgt ist, dass die Schwankungen an den Kapitalmärkten den Wert der Investments vernichten, sind es bei den sonst so vorsichtigen Frauen nur 20%.

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