Fondsquote der Privatanleger weiterhin unter 5%

Die in der Schweiz wohnhaften Privatanleger hielten 2013 nach wie vor weniger als 5% ihrer Haushaltsvermögen in Anlagefonds. 2007, vor der letzten Finanzkrise, betrug diese Quote noch stolze 7%. Dafür sind die Vermögensanteile der Bankeinlagen und Immobilien auf Rekordniveau.

21.11.2014, 16:26 Uhr

Redaktion: jod

Die Privatanleger verhalten sich gegenüber Wertpapieranlagen im Generellen und Anlagefonds im Speziellen nach wie vor zurückhaltend. Gemäss der jüngsten Statistik der Schweizerischen Nationalbank SNB zum Vermögen der privaten Haushalte waren die Privatanleger 2013 nur zu 4,9% in kollektive Investments wie Fonds investiert. Zwar hat sich die Quote seit dem Tiefstpunkt von 4,7% im Jahr 2011 leicht erholt. Doch liegt der Rekordwert der neueren Zeit von 7%, der 2007, also vor der letzten Finanzkrise, erreicht wurde, noch weit entfernt. Damals betrug der Wert der Fondsanteile, die von den in der Schweiz wohnhaften privaten Anlegern gehalten wurden, 224,6 Mrd. Franken. Per Ende 2013 waren es 194,0 Mrd. Franken, gut 30 Mrd. weniger.

Auch gegenüber direkten Wertpapieranlagen zeigen sich die Privatanleger trotz der erfreulichen Performance weiterhin misstrauisch. So betrug der Anteil der Aktien am Haushaltsvermögen 2013 6,8% und derjenige der Schuldtitel wie z.B. Obligationen 2,6%. Im Jahr 2000, also vor dem Platzen der Technologieaktienblase, lagen diese Werte bei 11,6% bzw. 6,3%. Die hohen Kursgewinne der letzten Jahre stimmen vorsichtig: Gemäss SNB wurden 2013 sowohl Schuldtitel wie Aktien verkauft und Gewinne mitgenommen.

Immobilien als wichtigste Anlage des Schweizers
Des Schweizers liebste Anlagen sind nach wie vor Immobilien. Deren Anteil am Haushaltsvermögen kletterte gemäss den Schätzungen der SNB seit 2000 bis 2013 brutto (inkl. Hypotheken) von 37,5 auf 44,0%. Allerdings wird ein steigender Teil dieses Besitzes mit Hypotheken finanziert. Die Verschuldung kletterte von 2000 bis 2013 von 55,4 auf 59,1%, dementsprechend nahm der Eigenkapitalanteil an den Immobilien von 44,6 auf 40,9% ab. Der Wert der Immobilien, der von Privaten in der Schweiz gehalten wird, schätzt die SNB auf 1‘738,9 Mrd. Franken, netto, nach Abzug der Hypotheken, sind es immer noch 1‘027,3 Mrd. Franken, womit dies klar die wichtigste Anlagekategorie der Haushaltungen darstellt.

Recht konstant verhält sich das Versicherungs- und Vorsorgesparen. Dies wegen des langfristigen und teilweise obligatorischen Charakters dieses Geschäfts sowie wegen der regelmässigen Sparbeiträge. Die Ansprüche der Privathaushalte gegenüber den Versicherungen und Pensionskassen nahm von 2000 bis 2013 um 67,2% auf 919,4 Mrd. Franken zu. Dies entspricht einem Anteil am Haushaltsvermögen von 23,3%.

Mehr als 700 Mrd. Franken auf der hohen Kante
Trotz den Investitionen in Immobilien und Vorsorge können Herr und Frau Schweizer rekordhohe Summen auf ihren Bankkonti bunkern: 2013 kletterten die Bankeinlagen trotz der geringen Verzinsung um gut 5% auf 706,2 Mrd. Franken. Damit hat sich die Bargeldquote seit 2000 von 15,0 auf 17,9% erhöht.

Die Gesamtaktiven der Haushaltungen beziffert die SNB für 2013 auf 3‘952 Mrd. Franken, 4,8% mehr als 2012 und 64,8% mehr als 2000. Nach Abzug der Gesamtverpflichtungen, die zu 93% aus Hypotheken bestehen, resultiert ein Reinvermögen von 3‘186 Mrd. Franken, 5,2% mehr als im Vorjahr. Das Reinvermögen pro Kopf gibt die SNB mit 391‘343 Franken an. Dieses klettert mit 3,9% unterproportional, da bei den Berechnungen ein Bevölkerungszuwachs um 1,3% auf 8,1 Mio. Einwohner unterlegt wurde.

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