Fondsmarkt spürt Gegenwind an den Finanzmärkten

Wenig überraschend angesichts höherer Zinsen und labiler Märkte verzeichnen Geldmarktfonds einen markanten Neugeldzufluss. (Bild: Shutterstock.com/gopixa)
Wenig überraschend angesichts höherer Zinsen und labiler Märkte verzeichnen Geldmarktfonds einen markanten Neugeldzufluss. (Bild: Shutterstock.com/gopixa)

Der Schweizer Fondsmarkt hat im dritten Quartal 2023 den Gegenwind der Finanzmärkte zu spüren bekommen. Die Börsen litten allgemein unter einer gedrückten Marktstimmung, was sich nun auch auf die Wachstumsdynamik des Fondsmarktes im laufenden Jahr auswirkt.

24.10.2023, 09:09 Uhr

Redaktion: AWP/hf

Laut einer Mitteilung der Branchenorganisation Asset Management Association Switzerland (AMAS) erreichten die Vermögen der in der Statistik von Swiss Fund Data und Morningstar erfassten Anlagefonds per Ende September rund 1361 Mrd. Franken nach rund 1324 Mrd. per Ende des vergangenen Jahres.

Auch ETF-Markt schwächelt

Im dritten Quartal belief sich der ETF-Handelsumsatz an SIX Swiss Exchange auf 14,55 Mrd. Franken, 9 Prozent höher als im zweiten Quartal, aber 21,3 Prozent niedriger als vor Jahresfrist. Ende September erreichte die Anzahl der Transaktionen 75,7 Prozent des Gesamtjahres 2022. Der Handel ist somit weiterhin rege, es fehlten einzig die hohen Abschlussgrössen, erklärt die SIX. Die durchschnittliche Ticketgrösse lag nach neun Monaten um 39 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Angebot neu kotierter ETF wuchs im dritten Quartal um 34 auf 1'703.

Damit hat der Schweizer Fondsmarkt seit Jahresbeginn zwar immer noch 2,8 Prozent zugelegt, wovon 1,9 Prozent auf die Performance und 0,9 Prozent auf Neugeldzuflüsse entfallen. Im Vergleich zu Ende Juni wurde aber eine Einbusse von 1,3 Prozent verzeichnet. «Die bereits im zweiten Quartal aufgekommene, erneute Verunsicherung der Märkte infolge des anhaltenden Inflationsdrucks und der Rezessionsängste hat sich verfestigt», erklärt AMAS-Chef Adrian Schatzmann.

Seit Jahresbeginn konnten vor allem Aktienfonds mit plus 4,2 Prozent eine positive Performance aufweisen, gefolgt von Anlagestrategiefonds mit plus 2,3 Prozent. Derweil gaben Immobilienfonds (-2,2) und Rohstofffonds (-1,6) sowie Andere Fonds (-3,0 Prozent) nach.

Nach Anlageklassen haben über die gesamten neun Monate hinweg nur Aktien- und Geldmarktfonds einen positiven Neugeldzufluss verzeichnet. Bei den Aktienfonds waren es 3,9 Mrd. Franken, bei den Geldmarktfonds 15,6 Mrd.

Abflüsse erlitten derweil Anlagestrategiefonds mit 2,5 Mrd. Franken, Obligationenfonds mit 2,0 Mrd. und Alternative Anlagen mit 1,4 Mrd. Franken. Auch Rohstoff- (-1,3 Mrd.) und Immobilienfonds (-548 Mio.) büssten an Volumen ein.

Unter den grössten Schweizer Asset Manager behält die UBS mit einem Marktanteil von fast 25 Prozent die Spitze. Noch liegt die Credit Suisse auf Rang zwei mit knapp 13 Prozent.

Solange die Fonds entsprechend benannt bleiben, würden sie in der Statistik auch nach der Übernahme durch die UBS gesondert ausgewiesen, erläutert der Verband. Auf den hinteren Rängen seien als Folge der Grossbanken-Übernahme Marktanteilsgewinne zu erkennen.

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