Finanzsektor bleibt bedeutender Arbeitgeber

2019 bot der Finanzsektor in der Schweiz 222
2019 bot der Finanzsektor in der Schweiz 222'000 Vollzeitstellen. (Bild: Shutterstock.com)

Die mehr als 222'000 Beschäftigten des Finanzsektors erwirtschafteten 2019 mit 70,5 Mrd. CHF direkt jeden zehnten Schweizer Wertschöpfungsfranken, wie die Ergebnisse einer Studie von BAK Economics zeigen.

03.12.2020, 06:00 Uhr

Redaktion: rem

Zusätzlich zur direkten Wertschöpfung des Finanzsektors in der Höhe von 70,5 Mrd. CHF (10% der gesamten Schweizer Wirtschaftsleistung) resultierten 2019 durch die wirtschaftliche Verflechtung mit anderen Branchen weitere 17,6 Mrd. CHF Wertschöpfung, wie aus der aktuellen Studie von BAK Economics zur volkswirtschaftlichen Bedeutung des Schweizer Finanzsektors hervorgeht. Damit verbunden sind etwa 123'000 Vollzeitstellen neben den 222'000 Vollzeitstellen (jeder zwanzigste Arbeitsplatz in der Schweiz), die im Finanzsektor bestanden. Unter Einbezug der wirtschaftlichen Verflechtungen ist gemäss der Studie jeder achte Wertschöpfungsfranken und jeder zwölfte Arbeitsplatz der Schweiz mit der Geschäftstätigkeit des Finanzsektors verbunden.

Wertschöpfung und Arbeitsplätze

Quelle: BAK Economics
Quelle: BAK Economics

Aus der Geschäftstätigkeit des Finanzsektors ergaben sich für den Bund, die Kantone und die Gemeinden 2019 geschätzte Steuereinnahmen von insgesamt 19,3 Mrd. CHF. Dies entspricht 12,7% des Steueraufkommens der öffentlichen Hand. Darin eingeschlossen sind die Steuereinnahmen, die damit verbunden sind, dass der Finanzsektor auch wirtschaftliche Tätigkeiten in anderen Branchen auslöst. Etwa 10,1 Mrd. CHF davon waren auf Steuern aus Arbeitseinkommen und Unternehmensgewinnen zurückzuführen. Rund 9,2 Mrd. CHF nahm der Bund in Form von Steuern auf Finanzmarkttransaktionen und Finanzdienstleistungen ein.

Die Studie

Die Studie "Volkswirtschaftliche Bedeutung des Schweizer Finanzsektors" wurde im Auftrag der Schweizerischen Bankiervereinigung (SBVg) und des Schweizerischen Versicherungsverbandes (SVV) erstellt.

Liquiditätsversorgung in der Corona-Krise

Im Jahr 2020 nahmen die Banken eine wichtige Rolle durch die Vergabe von Covid-19-Überbrückungskrediten bei den wirtschaftlichen Unterstützungsmassnahmen des Bundes ein. Im Rahmen dieses Kreditprogramms wurden 16,9 Mrd. CHF gewährt. Die Grossbanken vergaben 40% dieser Gelder, die Kantonalbanken 31%. Die Corona-Krise wird laut BAK Economics voraussichtlich auch im Finanzsektor zu einem Wertschöpfungsrückgang im Jahr 2020 führen. Dazu trage die Investitionszurückhaltung der Unternehmen ebenso bei wie die erhöhten Schadenzahlungen, die auf die Versicherungen zukommen. Der Rückgang dürfte aber geringer ausfallen als im gesamtwirtschaftlichen Schnitt, da der Finanzsektor seine Geschäftstätigkeit aufrechterhalten konnte. Das schwierige Marktumfeld für den Finanzsektor werde weiter anhalten, so dass für das Jahr 2021 nur von einer verhaltenen Erholung auszugehen sei, so die Studienautoren.

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