26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Schweizer Unternehmen beurteilen die Konjunkturaussichten deutlich schwächer als vor einem halben Jahr. Bauchschmerzen bereiten die Inflation, Engpässe in der Lieferkette und der Energieversorgung. Die finanziellen Aussichten für das eigene Unternehmen beurteilt eine Mehrheit der von Deloitte befragten Finanzchefs jedoch positiv.
Die geopolitische Situation und ihre direkten und indirekten Folgen zeigen deutlichen Einfluss auf die Stimmungslage unter den Unternehmen in der Schweiz. Die Aussichten für die hiesige Volkswirtschaft für die nächsten zwölf Monate sind deutlich getrübt. Vor sechs Monaten gingen noch 22% der vierteljährlich vom Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte befragten Finanzchefs (CFO) von einem deutlichen Wachstumsrückgang aus, jetzt sind es 37%.
"Das bringt eine Besorgnis zum Ausdruck, ist aber noch kein eigentlicher Einbruch", kommentiert Deloitte. Ein solcher stehe laut den Umfrageergebnissen nicht oder noch nicht bevor.
Im Vergleich mit wichtigen Handelspartnern steht die Schweiz noch gut da. Während die Einschätzung für die USA vergleichbar mit den Erwartungen für die Schweiz ausfällt, sind die Perspektiven der befragten CFO für Deutschland "zutiefst pessimistisch", wie es in der Medienmitteilung heisst: 77% gehen von negativen Entwicklungen bei unserem nördlichen Nachbarn aus. Auch für das lange Zeit mit grosser Euphorie betrachtete China rechnet eine klare Mehrheit (64%) mit einer weiterhin negativen Entwicklung.
Im Drei-Monats-Vergleich sind die Beurteilungen der CFO für das eigene Unternehmens ebenfalls deutlich zurückgegangen. Eine Mehrheit von ungefähr einem Drittel sieht eine Verschlechterung der finanziellen Aussichten im Vergleich zur Beurteilung vom Juni. Immerhin: Beim Ausblick für die nächsten 12 Monate gehen weiterhin die meisten (44% positiv, 27% negativ, Rest neutral) davon aus, dass sich ihr Unternehmen positiv entwickeln wird.
Eine deutliche Mehrheit erwartet weiterhin ein Umsatzwachstum, für alle abgefragten Unternehmenskennzahlen ist der Trend jedoch rückläufig. Die meisten Unternehmen wollen auch in den kommenden 12 Monaten ihren Investitionsaufwand und die Anzahl der Beschäftigten erhöhen, aber mit deutlich mehr Vorsicht. Der Margendruck nimmt zu und das Kostenbewusstsein steigt.
Gemäss der Umfrage sind zwei Themen omnipräsent: Knappheit und Preissteigerungen. Als grösstes Risiko sehen die befragten CFO die Inflation. In Kombination mit einem abflauenden Wirtschaftswachstum entstünde so eine Stagflation. Hingegen findet sich die grösste Sorge der letzten Umfrage – abstrakte "geopolitische Risiken" – dieses Mal auf Rang 7. Sie wurde abgelöst von den konkreten direkten oder indirekten Folgen der geopolitischen Lage.
Ausser der Inflation sind das Lieferkettenprobleme, die Rohstoff- und Energiepreise sowie – neu in den Top 10 – die Sorge vor einem Energiemangel. Dazu gesellen sich eine drohende Nachfrageschwäche und der Arbeitskräftemangel.