26.11.2024, 10:19 Uhr
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Die Fondsbranche blickt zuversichtlich in die Zukunft. Insgesamt wird das Absatzpotenzial für Fonds in 2010 überwiegend als gut beziehungsweise sehr gut bewertet. Besonders positiv wird dabei das Absatzpotenzial für Aktienfonds eingeschätzt. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage der Feri EuroRating Services AG hervor, an der 56 Fondsgesellschaften aus dem deutschsprachigen Raum teilnahmen.
Die Umfrageteilnehmer erwarten für das Jahr 2010 zudem eine weitere Konsolidierung innerhalb der Fondsbranche: Über die Hälfte der Befragten nehmen an, dass sich die angebotene Produktpalette insgesamt verkleinern wird. Über 74 Prozent der Asset Manager gehen davon aus, dass sich die Zahl der Anbieter im Jahr 2010 verkleinern oder sogar stark verkleinern wird. „Ob es tatsächlich zu einer Konsolidierung kommt, wird sich allerdings erst zeigen“, so Christian Michel, Teamleiter Fonds & Zertifikate bei der Feri EuroRating Services AG. „Zwar gehen über 55 Prozent der von uns befragten Asset Manager davon aus, dass sich das Produktangebot der Fondsbranche insgesamt verkleinern beziehungsweise stark verkleinern wird, aber nur 14 Prozent erwarten eine Reduktion der Produktpalette im eigenen Haus. Im Gegenteil: Rund 35 Prozent wollen die Produktpalette sogar vergrössern.“
Wegen Vertrauensverlust stärkere Regulierung erwartet
Einigkeit besteht bei den Fondsgesellschaften hingegen in der Reaktion auf die Finanzmarktkrise. Mehr als 70 Prozent der Umfrageteilnehmer antworteten auf die Frage, ob die Fondsbranche das in der Finanzkrise verlorene Vertrauen beim Anleger zwischenzeitlich zurückgewinnen konnte, mit „überwiegend nicht“ oder „nicht zurückgewonnen“. Als eine Konsequenz aus der Finanzmarktkrise erwarten daher 87 Prozent der Befragten zukünftig eine stärkere Regulierung beziehungsweise Aufsicht über die Marktteilnehmer. Immerhin 45 Prozent der Umfrageteilnehmer befürworten derartige Massnahmen auch.
Absatzpotenzial besonders für Aktienfonds positiv
Insgesamt sind 91 Prozent der Befragten der Meinung, das Absatzpotenzial von Investmentfonds im Bereich Aktien sei für das Jahr 2010 „gut“ oder „sehr gut“. Bei der letzten Befragung der Asset Manager im April 2009 waren lediglich 44 Prozent optimistisch für diese Anlageklasse. Auf die Frage, welche Aktien-Segmente im Jahr 2010 das beste Absatzpotenzial bieten, votieren knapp 26 Prozent für das Segment Emerging Markets. Auf Platz 2 und 3 folgen Fonds mit Anlagefokus auf Europa (15 Prozent) und weltweit anlegende Aktienfonds (8 Prozent). Am schlechtesten werden 2010 nach Meinung der Fondsgesellschaften Fonds mit Schwerpunkt Branchen und Nordamerika abschneiden.
Tiefe Erwartungen bei Absatz von Geldmarktfonds
Das Absatzpotenzial von Fonds aus dem Bereich Gemischte Sondervermögen bewerten 86 Prozent der Experten mit „gut“ oder „sehr gut“. Für den Absatz von Alternative Investments sind 68 Prozent der Befragten positiv gestimmt, während Rentenfonds (60 Prozent) und Wandelanleihen (55 Prozent) nur auf Rang vier und fünf auftauchen. Für Immobilienfonds sind weniger als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (43 Prozent) optimistisch. Eine deutliche Mehrheit von 84 Prozent der Asset Manager geht für das kommende Jahr von einem schwachen beziehungsweise sehr schwachen Absatzpotenzial bei Geldmarktfonds aus. Bei den Rentenfonds sehen die Asset Manager Inflationsindexierte Anleihen (22 Prozent) und Unternehmensanleihen (21 Prozent) vorne, gefolgt von Renten Emerging Markets (16 Prozent) und Renten High Yield (10 Prozent). Für Rentenfonds im Bereich Staatsanleihen prognostizieren rund 36 Prozent der Befragten sehr schlechte Chancen. Entsprechend des erwarteten Absatzpotenzials für das Jahr 2010 wollen die Anbieter insbesondere in der Asset Klasse Aktien (42 Prozent), Alternative Investments (41 Prozent) und Renten (40 Prozent) das eigene Produktangebot vergrössern oder stark vergrössern.
Positiver Ausblick im ETF-Segment
Insgesamt 80 Prozent der Befragten halten es für wahrscheinlich beziehungsweise sehr wahrscheinlich, dass sich das positive Wachstum im ETF-Segment fortsetzen wird. Damit hat sich die Anzahl der Skeptiker von 10 Prozent bei der letzten Umfrage (April 2009) auf jetzt rund 20 Prozent verdoppelt. Knapp 43 Prozent der Marktteilnehmer erwarten für das kommende Jahr, dass sich die Anbieterzahl im ETF-Segment vergrössern oder stark vergrössern wird. Etwas mehr, nämlich 45 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten eine gleich bleibende Anbieterzahl in 2010. Damit stehen die Erwartungen hinsichtlich des ETFSegments der Einschätzung für die gesamte Fondsbranche entgegen.
Zur Umfrage
Die vorliegende Umfrage wurde im Oktober 2009 von der Feri EuroRating Services AG durchgeführt. Es wurden dabei 56 Fondsgesellschaften aus dem deutschsprachigen Raum befragt. 68 Prozent der befragten Gesellschaften verfolgen einen aktiven Managementstil, 4 Prozent einen passiven und 28 Prozent beide Stile. Die Umfrage wird regelmässig von der Feri durchgeführt. (cl)