20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Funds of Hedge Funds sind in vergangenen Finanzkrisen fast immer mit einem blauen Auge davon gekommen. Doch dieses Jahr trifft es auch die Hedge-Fonds-Industrie. Branchenexperten erkennen trotz schwierigen Zeiten neue Trends.
Anlässlich des Friends-of-Funds-Forums in Zürich diskutierten Branchenexperten zum Thema Dachfonds. Dabei fokussierten die Panelteilnehmer unter anderem auf die Trends der Funds-of-Hedge-Funds-Branche. Für Diskussionsstoff sorgte vor allem der neue Trend in Richtung der so genannten F3-Produkte. Dabei handelt es sich um Fonds, die in mehrere, meist fokussierte Funds of Hedge Funds investieren. In der Schweiz sind solche Produkte schon seit einiger Zeit auf dem Markt. In Deutschland hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) soeben den ersten F3-Dachfonds bewilligt.
Die Meinungen über diese neue Konstrukte gehen auseinander. Einerseits profitieren Anleger von der (noch breiteren) Diversifikation in zahlreiche Funds of Hedge Funds. Wenn ein typischer Multistrategie Fund of Hedge Funds zwischen 30 und 40 verschiedene Fonds hält, investiert ein F3-Produkt, das seinerseits fünf Funds of Hedge Funds hält, in gegen 100 einzelne Hedge Funds. Aufgrund der besseren Liquidität von Funds of Hedge Funds gegenüber einzelnen Hedge Funds, die oft mit langen Rücknahmefristen operieren, können F3-Produkte zudem Investitionsentscheide schneller umsetzen. Doch das Kernproblem wird mit den F3-Konstrukten nicht gelöst: In welche Fund of Hedge Funds soll man investieren? Branchenkenner, die dem neusten Trend kritischer gegenüber stehen, weisen darauf hin, dass der Bezug zum eigentlichen Investment verloren geht. Es würden weitere Strukturen geschaffen, die dem Anleger nichts bringen. Der Investor müsse sich für bestimmte Engagements entscheiden, und dabei sei es vernünftig, Risiken einzugehen. Zudem würden sich einzelne Strategien innerhalb eines Portfolios gegenseitig neutralisieren. Auch der Kostenaspekt darf nicht unterschätzt werden, da Gebühren auf allen drei Ebenen anfallen.