22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die Europäische Zentralbank erhöht die Leitzinsen zum dritten Mal in Folge. Der Referenzsatz steigt wie an den Märkten erwartet um 0,75 auf 2%. Die EZB stellt dabei weitere Zinsverteuerungen in Aussicht. Die Inflation sei nach wie vor deutlich zu hoch und werde für längere Zeit über dem mittelfristigen Ziel von 2% bleiben, verlautet die Zentralbank.
Die Europäische Zentralbank hat den Hauptrefinanzierungssatz wie schon im September um einen Dreiviertel-Prozentpunkt auf 2,0% erhöht. Der an den Finanzmärkten massgebliche Einlagensatz wurde im selben Umfang auf 1,50% angehoben.
Wie der EZB-Rat erklärt, geht er von weiteren Zinserhöhung aus. Die Entscheidung falle von "Sitzung zu Sitzung". Die Inflation sei weiterhin deutlich zu hoch, erklären die Währungshüter. Im September hatte die Inflation im Euroraum 9,9% betragen.
Gleichzeitig verändert die EZB die Bedingungen für das Kreditprogramm TLTRO, das in der Coronakrise lanciert worden war und für Banken günstige Finanzierungskonditionen schuf. Es müsse rekalibriert werden, um sicherzustellen, dass es mit dem breiteren Normalisierungsprozess der Geldpolitik konsistent bleibt, gibt die EZB bekannt.
Wie es auf spiegel.de heisst, wollen die Währungshüter unbedingt vermeiden, dass sich die hohe Inflation in den Köpfen der Menschen festsetzt. Das Kalkül: Wenn die Inflationserwartungen aus dem Ruder laufen, wird es für die EZB noch schwieriger, die Teuerung wieder einzudämmen und in Richtung ihrer Zielmarke zu bewegen.
Schon Im Vorfeld der Sitzungen hatten sich die meisten Auguren für eine erneute kräftige Zinssteigerung im jetzt erfolgten Rahmen ausgesprochen. Für die Finanzmärkte ist der Schritt deshalb keine Überraschung. Die Frage sei viel eher, auf welchem Zinsniveau die EZB eine Pause einlege, sagt Sébastien Galy, Senior Macro Strategist bei Nordea Asset Management. Er erwartet zudem, dass die EZB weitaus vorsichtiger agieren werde als die Fed, die die Märkte mit der quantitativen Straffung schwer erschüttert habe. Sie profitiere zudem von der Tatsache, dass die Bewertungen in Europa deutlich vernünftiger seien als noch vor ein paar Monaten.