20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Kapitalmarktentwicklungen im Februar haben auch die Mittelzuflüsse in börsengehandelte Indexfonds (ETFs) und andere börsengehandelte Produkte (ETPs) geprägt. Diese fielen gegenüber dem Vormonat weltweit betrachtet um 42 Prozent geringer aus.
Der Rückgang der Gesamtströme wurde durch grosse Abflüsse in der letzten Woche des Monats verursacht, als die Anleger 37,2 Mrd. USD in verschiedenen Anlageklassen abstiessen, was die schlechteste Woche seit Beginn der Aufzeichnungen war. Inmitten der Marktvolatilität verkauften die Anleger 31,5 Mrd. USD an Aktien-ETPs und 6,2 Mrd. USD an festverzinslichen ETPs (Fixed Income). Rohstoff-ETPs waren die einzige Anlageklasse, die in dieser Woche Zuflüsse (1,8 Mrd. USD) verbuchen konnte, wobei der Grossteil davon auf Gold-ETPs entfiel.
In den ersten drei Wochen des Februars flossen zwar 35,6 Mrd. USD zu, bevor dann die Befürchtungen über die Verbreitung des Coronavirus die Zuflüsse in Aktien-ETPs auf nur noch 4,1 Mrd. USD über den ganzen Monat reduzierten, nach 37 Mrd. USD im Januar. Die meisten Verkäufe erfolgten bei US-Aktien-ETPs, wobei die Anleger in der letzten Woche des Monats 21,7 Mrd. USD abstiessen. Dies waren die drittgrössten Abflüsse in einer Woche in der Geschichte. Trotz der Verkäufe blieb im Februar ein Netto-Zufluss von 0,7 Mrd. im Februar. Im Gegensatz dazu verzeichneten Aktien aus den Schwellenländern (EM) Abflüsse von 8,1 Mrd. USD.
Längerfristige Trends spielten trotz der Marktvolatilität weiterhin eine Rolle, wobei nachhaltige ETPs im Februar Zuflüsse von 5,7 Mrd. USD verzeichneten. Damit setzt sich der starke Flow-Trend bei nachhaltigen ETPs fort, trotz breiter Aktienabflüsse. Die ETP-Zuflüsse bei festverzinslichen Wertpapiere entwickelten sich im Februar wesentlich besser (+17,1 Mrd. USD) als bei den Aktien, jedoch verkauften die Anleger in der letzten Woche des Monats stark (-6,2 Mrd. USD) - die zweitschlechteste Woche seit März 2014, als 8,5 Mrd. USD abgezogen wurden.
Die ETP-Ströme bei Rohstoffen stiegen von 5,1 Mrd. USD im Januar auf 6,1 Mrd. USD im Februar. Von Jahr zu Jahr haben die Rohstoff-ETPs 11,2 Mrd. USD angezogen, was bereits 62% der gesamten Zuflüsse im Jahr 2019 (18 Mrd. USD) entspricht.
Der Grossteil der Februar-Zuflüsse entfiel auf Gold-ETPs (+3,7 Mrd. USD). Angesichts der Marktvolatilität und eines Umfelds mit niedrigeren langfristigen Zinssätzen haben die Anleger Gold weiterhin als Diversifizierungsanlage bevorzugt. In diesem Jahr hat das Edelmetall bisher 6,9 Mrd. USD an Zuflüssen gewonnen, wobei seit Mitte Januar sieben Wochen in Folge Zuflüsse zu verzeichnen waren. Trotz des gestiegenen Interesses an sicheren Häfen hatten die ETPs für Silber im Februar nur geringfügige Zuflüsse.
Auch Rohöl-ETPs gewannen im Februar 2,2 Mrd. USD hinzu und setzten damit den Trend der positiven Zuflüsse vom Januar fort (+0,9 Mrd. USD).