26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Unternehmensanleihen erwirtschafteten 2009 sehr gute Renditen. Bei
vielen Investment-Grade-Titeln lag sie bei 20 oder sogar 25 Prozent. Jamie Stuttard, Head of European and UK Fixed Income bei Schroders, erwartet, dass die Renditen 2010 insgesamt
deutlich niedriger ausfallen werden. Bei Unternehmensanleihen rechnet er mit Renditen von 4 bis 8 Prozent. Trotzdem vermutet Stattard, dass auch
2010 ein überdurchschnittliches Jahr für Unternehmensanleihen wird. Der Markt
selbst werde dabei von einer Reihe von Faktoren unterstützt.
Jamie Stuttard, Head of European and UK Fixed Income bei Schroders kommentiert die aktuelle Situation bei den Unternehmensanleihen: "Zunächst
einmal sind die Bewertungen im Vergleich zu Barmitteln derzeit tatsächlich sehr
niedrig. Die Erträge von Unternehmensanleihenfonds liegen auf globaler Basis
zwischen 3 und 5 Prozent und damit immer noch zwischen 300 und 400 Basispunkten
über Cash. Aus diesem Grund gehen die Zuflüsse in die Anlageklasse
weiter. Zweitens sind die Credit Spreads – der Teil von Unternehmensanleihen, der für das
Kreditausfallrisiko entschädigt – momentan sehr attraktiv.
Bei der letzten Hausse im Jahr 2003 lagen die Credit Spreads bei rund 1,3
Prozent gegenüber Staatsanleihen. Heute liegen sie rund 1,6 Prozent darüber.
Auch wenn Corporate Bonds sich nicht mehr auf dem aussergewöhnlichen Niveau der
vergangenen ein bis zwei Jahre bewegen, sind sie immer noch attraktiv.
Langsames Wachstum als Vorteil
Die
Wirtschaft pendelt sich weltweit auf einen langsamen Wachstumskurs ein, was für
die Kreditmärkte recht vorteilhaft ist. Denn bei einem zu starken Wachstum,
würden die Anlagen in Aktien fliessen. Ausserdem würde zu starkes Wachstum eine
hohe Zunahme von Kapitalausgaben und Übernahmeaktivitäten bei den Unternehmen
bedeuten. Ebenso wenig liegt uns an einer Rezession, da sich Rezessionen in der
Regel äusserst negativ auf die Credit Spreads auswirken. Wir bevorzugen ein
Wachstum von 1 bis 3 Prozent – exakt das Niveau, auf dem sich die Weltwirtschaft
derzeit befindet. Und letztlich
herrscht auf Geschäftsleitungsebene immer noch Vorsicht bei den Bilanzen, was
gute Neuigkeiten für die Investoren in Unternehmens-anleihen bedeutet. Die
Erinnerung an Lehman Brothers, AIG und all jene Probleme der Bankenkrise im
Herbst 2008 sind immer noch sehr frisch. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die
Firmen- und Finanzchefs zu viel Fremdkapital aufnehmen oder wie Ende der 1980er
oder 1990er Jahre in einen Kaufrausch verfallen. Das heisst, dass die guten
Bilanzen erhalten bleiben, was wiederum gute Nachrichten für die Bonität von
Unternehmensanleihen bedeutet.
Aktives Handeln bei Risiken gefordert
Allerdings
sind im Jahresverlauf auch einige Risiken zu bedenken, die Volatilität
verursachen können. Fondsmanager müssen aktiv handeln, um diese Risiken
auszuschalten. Das erste Risiko besteht in den wachsenden Staatsdefiziten. Es
gibt eine Reihe von Ländern auf der ganzen Welt – vor allem in Südeuropa, wie
uns das jüngste Beispiel, Griechenland, gezeigt hat, aber auch in Japan, den
Vereinigten Staaten und Grossbritannien –, deren Regierungen sich immer mehr
verschulden. Es gilt, diese im Auge zu behalten, denn höhere Steuern, verstärkte
Regulierung und auch Schwierigkeiten an den Staatsanleihemärkten könnten die
Folgen sein – wie derzeit in Griechenland. Und noch ein
erwähnenswerter Punkt zum Abschluss: Staatsanleihen sind zurzeit relativ hoch
bewertet, und das spielt in den Bereich Unternehmensanleihen hinein. Daher
müssen wir dieses Risiko unter Einsatz von Bond-Futures aktiv umgehen. Insgesamt
gehen wir davon aus, dass die Gesamtrenditen im globalen Markt für
Unternehmensanleihen zwischen 4 und 8 Prozent liegen werden. Das ist zwar nicht
so herausragend wie 2009, bedeutet aber immer noch eine sehr gute Rendite in
dieser Anlageklasse." (cl)