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Erfolgsgeschichte Corporate Bonds geht weiter

08.03.2010, 14:23 Uhr

Unternehmensanleihen erwirtschafteten 2009 sehr gute Renditen. Bei vielen Investment-Grade-Titeln lag sie bei 20 oder sogar 25 Prozent. Jamie Stuttard, Head of European and UK Fixed Income bei Schroders, erwartet, dass die Renditen 2010 insgesamt deutlich niedriger ausfallen werden. Bei Unternehmensanleihen rechnet er mit Renditen von 4 bis 8 Prozent. Trotzdem vermutet Stattard, dass auch  2010 ein überdurchschnittliches Jahr für Unternehmensanleihen wird. Der Markt selbst werde dabei von einer Reihe von Faktoren unterstützt.

Jamie Stuttard, Head of European and UK Fixed Income bei Schroders kommentiert die aktuelle Situation bei den Unternehmensanleihen: "Zunächst einmal sind die Bewertungen im Vergleich zu Barmitteln derzeit tatsächlich sehr niedrig. Die Erträge von Unternehmensanleihenfonds liegen auf globaler Basis zwischen 3 und 5 Prozent und damit immer noch zwischen 300 und 400 Basispunkten über Cash. Aus diesem Grund gehen die Zuflüsse in die Anlageklasse weiter. Zweitens sind die Credit Spreads – der Teil von Unternehmensanleihen, der für das Kreditausfallrisiko entschädigt – momentan sehr attraktiv. Bei der letzten Hausse im Jahr 2003 lagen die Credit Spreads bei rund 1,3 Prozent gegenüber Staatsanleihen. Heute liegen sie rund 1,6 Prozent darüber. Auch wenn Corporate Bonds sich nicht mehr auf dem aussergewöhnlichen Niveau der vergangenen ein bis zwei Jahre bewegen, sind sie immer noch attraktiv.

Langsames Wachstum als Vorteil
Die Wirtschaft pendelt sich weltweit auf einen langsamen Wachstumskurs ein, was für die Kreditmärkte recht vorteilhaft ist. Denn bei einem zu starken Wachstum, würden die Anlagen in Aktien fliessen. Ausserdem würde zu starkes Wachstum eine hohe Zunahme von Kapitalausgaben und Übernahmeaktivitäten bei den Unternehmen bedeuten. Ebenso wenig liegt uns an einer Rezession, da sich Rezessionen in der Regel äusserst negativ auf die Credit Spreads auswirken. Wir bevorzugen ein Wachstum von 1 bis 3 Prozent – exakt das Niveau, auf dem sich die Weltwirtschaft derzeit befindet. Und letztlich herrscht auf Geschäftsleitungsebene immer noch Vorsicht bei den Bilanzen, was gute Neuigkeiten für die Investoren in Unternehmens-anleihen bedeutet. Die Erinnerung an Lehman Brothers, AIG und all jene Probleme der Bankenkrise im Herbst 2008 sind immer noch sehr frisch. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die Firmen- und Finanzchefs zu viel Fremdkapital aufnehmen oder wie Ende der 1980er oder 1990er Jahre in einen Kaufrausch verfallen. Das heisst, dass die guten Bilanzen erhalten bleiben, was wiederum gute Nachrichten für die Bonität von Unternehmensanleihen bedeutet.

Aktives Handeln bei Risiken gefordert
Allerdings sind im Jahresverlauf auch einige Risiken zu bedenken, die Volatilität verursachen können. Fondsmanager müssen aktiv handeln, um diese Risiken auszuschalten. Das erste Risiko besteht in den wachsenden Staatsdefiziten. Es gibt eine Reihe von Ländern auf der ganzen Welt – vor allem in Südeuropa, wie uns das jüngste Beispiel, Griechenland, gezeigt hat, aber auch in Japan, den Vereinigten Staaten und Grossbritannien –, deren Regierungen sich immer mehr verschulden. Es gilt, diese im Auge zu behalten, denn höhere Steuern, verstärkte Regulierung und auch Schwierigkeiten an den Staatsanleihemärkten könnten die Folgen sein – wie derzeit in Griechenland. Und noch ein erwähnenswerter Punkt zum Abschluss: Staatsanleihen sind zurzeit relativ hoch bewertet, und das spielt in den Bereich Unternehmensanleihen hinein. Daher müssen wir dieses Risiko unter Einsatz von Bond-Futures aktiv umgehen. Insgesamt gehen wir davon aus, dass die Gesamtrenditen im globalen Markt für Unternehmensanleihen zwischen 4 und 8 Prozent liegen werden. Das ist zwar nicht so herausragend wie 2009, bedeutet aber immer noch eine sehr gute Rendite in dieser Anlageklasse." (cl)

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