26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Der Blasenindex der UBS für den Schweizer Eigenheimmarkt ist im zweiten Quartal weiter in den Risikobereich vorgestossen. Im dritten Quartal wird er nach Meinung der Grossbank sogar die Blasenzone rizzen. Trotzdem könnte der Markt um eine Korrektur herumkommen.
Die Covid-19-Epidemie bringt die Wirtschaft durcheinander. Mit milliardenschweren Konjunkturprogrammen und einer beispiellosen Geldflut geben Regierungen und Notenbanken Gegensteuer und versuchen die Lage zu beruhigen. Das hinterlässt seine Spuren bei den Zinsen und am Immobilienmarkt. Aktuell weist der Preistrend für Eigenheime in der Schweiz deutlicher als auch schon nach oben. Das spiegelt sich im UBS-Blasenindex für den Sektor. Das Stimmungsbarometer ist im zweiten Quartal auf 1,52 von 1,30 im ersten Quartal hochgeschnellt (vgl. Grafik).
Ein Index zwischen eins und zwei bedeutet "Risiko", die Stufe 2 bis 3 ist das höchste Niveau und bedeutet "Blase". Dieses wird der Index im dritten Quartal knapp erreichen, schätzt die Grossbank. Laut UBS verzeichneten die Eigenheimpreise im April bis Juni teuerungsbereinigt einen Anstieg fast 4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das entspricht der stärksten Steigerung seit 2013.
Fürs zweite Halbjahr rechnet die UBS mit einer kräftigen konjunkturellen Erholung. Das werde die Differenz zwischen Eigenheimpreisen und Konjunktur mildern. Überhaupt verstärke die Corona-Krise die Ungleichgewichte auf dem Eigenheimmarkt nur temporär. Fürs kommende Jahr rechnen die Immobilienexperten der Bank mit einem wieder schwächer werdenden Index, nicht mehr im "Blasen-", aber doch noch "Risiko"-Modus.
Bis Ende 2021 dürfte sich der Indexstand dann selbst ohne Korrektur am Markt für Eigenheime auf dem Vor-Corona-Niveau
einpendeln. Sorglos zum Schweizer Eigenheimmarkt äussert sich die UBS allerdings nicht. Die aktuell hohen Preise Eigenheimmarkt seien nicht mit einer länger anhaltenden Krise der Wirtschaft vereinbar, meint sie. Auch angesichts sinkender Einkommen sei der deutliche Preisanstieg nicht nachhaltig.
Um Gewissheit zu haben, dass sich die Ungleichgewichte zwischen fundamentaler Lage und Preisniveau für Eigenheime auf ein Niveau wie vor Corona zurückbilden, brauche es insbesondere drei Voraussetzungen: Das Einkommen pro Haushalt liegt Ende 2021 fast gleichauf mit dem Wert von Ende 2019. Die Steigerungsrate der Eigenheimpreise schwächt sich ab und die Mieten werden weiterhin leicht sinken. Und das Wachstum der Hypothekarvolumen nimmt im Vergleich zum vergangenen Jahr leicht ab.
Mit anderen Worten: Solange ungewiss ist, ob sich die genannten Bedingungen erfüllen, die Wirtschaft wieder Tritt fasst und die starken Schwankungen im Index nachlassen, gibt es für die UBS trotz mittelfristig positivem Szenario Anlass zur Vorsicht.