22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Durch digitale Technologien wandeln sich die Wertschöpfungsketten, rechtlichen Rahmenbedingungen und politischen Begleitfaktoren. Innovative Unternehmen haben die besten Voraussetzungen, um sich den neuen Unternehmensrisiken zu stellen. Dies zeigt die neueste Studie von BDO von weltweit über 500 Führungspersonen und Risikoexperten.
Regulatorisch bedingte Risiken werden branchen- und länderübergreifend nach wie vor als die relevanteste Gefahr für Unternehmen wahrgenommen. 62% der befragten Wirtschaftsvertreter gaben an, dass ihnen die staatliche Gesetzesflut am meisten Sorgen bereitet. Je unberechenbarer die Welt aufgefasst wird, desto stärker reagieren Behörden mit Vorschriften auf eine drohende Instabilität.
Gefährliches neues Umfeld
Die grösste Zunahme seit 2017 erfuhren indes die Risiken im Bereich Handel und Umwelt. Die Kündigung der Handelsabkommen infolge des Austritts Grossbritanniens aus der EU, die Neuverhandlung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens und die Einführung von Zöllen, beispielsweise für Stahlimporte in die USA, rücken gemäss der BDO-Studie die Gefahren für vernetzte und dadurch verwundbare Wertschöpfungsketten durch Handelserschwernisse stärker ins Bewusstsein. Die makroökonomische Entwicklung belegt den zweiten Platz (60%). 2017 nahm sie noch den dritten Rang ein.
Einen noch grösseren Anstieg verzeichnete im letzten Jahr die Wahrnehmung von Umweltrisiken. Ihre zunehmende Bedeutung ist auf die ständig wachsende Angst vor Umweltverschmutzung und den Folgen des Klimawandels zurückzuführen. Auch die Schweiz ist vermehrt den dadurch entstehenden Naturrisiken ausgesetzt.
Unterschiedliche Bereitschaft zum Risikomanagement
Risiken treiben Innovationen voran. Oft sind es technologische Neuentwicklungen, die für das Risikomanagement benötigt werden. Mit steigendem Druck beginnt sich das Wirtschaftsumfeld zu wandeln: von einer markenorientierten, auf physische Präsenz ausgerichteten Haltung zu einem neuen Setting, das mehr auf den Einbezug neuer, flexibler Marktteilnehmer ausgerichtet ist. In allen Branchen wird davon ausgegangen, dass Agilität die Kundenzufriedenheit und -bindung verbessert.
Unterschiede zeigen sich aber in Bezug auf die Bereitschaft zum Handeln. 100% der als leistungsstark eingestuften Unternehmen, die an der Studie teilgenommen haben, streben eine höhere Dynamik an. Sie messen der Kundenorientierung, dem Wettbewerb und der Innovation grosse Bedeutung zu und gehen die technologischen Herausforderungen auch offensiv an.
Bei den eher leistungsschwachen Firmen sind es nur 64%. Die meisten (85%) sind nicht innovativ genug, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen.
Schweiz nicht ausgenommen
Verschärfter Wettbewerb, technologischer Wandel und mangelnde Innovationstätigkeit sind die grössten Herausforderungen für jene Unternehmen, die sich nicht als für die Zukunft gerüstet betrachteten. Knapp einer von fünf Befragten gab an, dass sein Unternehmen über ein veraltetes ERP-System verfügt, das dringend aktualisiert werden müsste. Die Studie zeigt aber auch, dass 16% aller Unternehmen derzeit keine Entwicklungsstrategie haben. 46% geben an, dass ihre Strategie erst in der Planungsphase stecke.
"Auch in der Schweiz verändert sich die Unternehmenslandschaft durch Handel, Technologie, politische Ausrichtungen und Umweltfragen. Wenn Unternehmen nicht in der Lage sind, über den Tellerrand zu blicken, Innovation zu betreiben und agil zu werden, gehören sie bald der Geschichte an. Sie werden einfach untergehen", befürchtet Werner Schiesser, CEO von BDO Schweiz. Er weist zudem auf folgenden Punkt hin: "Nach den wirtschaftlichen Versuchen des letzten Jahrzehnts wenden sich die Zentralbanken allmählich der Normalisierung zu. Die dadurch entstehenden makroökonomischen Gefahren können Unternehmen, die sich an das Nullzinsumfeld gewöhnt haben, unvorbereitet treffen."
Mehr Ressourcen, mehr politische Stabilität
Die verlangte Agilität erfordert mehr Kapazitäten für die Bewältigung sowohl externer als auch operativer Risiken. Der zusätzliche Druck zum Handeln stösst jedoch an die Grenzen bestehender, teilweise veralteter Regulierungen. Das verschärft die Risiken, denen die Unternehmen ausgesetzt sind. Politisch muss ein Umfeld geschaffen werden, das den Wandel begünstigt und trotzdem verlässlich und berechenbar ist.
Den kompletten BDO Global Risk Landscape finden Sie hier (PDF, Englisch).