23.12.2024, 14:23 Uhr
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Die Covid-19-Pandemie verursachte 2020 globale Dividendenkürzungen in Höhe von 220 Mrd. USD. Damit sind die Ausschüttungen gemäss dem Janus Henderson Global Dividend Index weltweit um 12,2% auf 1,26 Bio. USD gesunken. Die Schweiz wurde zum grössten Dividendenzahler Europas.
In der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg fielen die globalen Dividenden im Jahr 2020 laut dem neuesten Global Dividend Index-Bericht von Janus Henderson auf 1,26 Bio. USD, ein Rückgang von insgesamt 12,2%. Dies war besser als Janus Hendersons Best-Case-Prognose von 1,21 Bio. USD. Grund dafür war ein geringer als erwarteter Rückgang der Ausschüttungen im vierten Quartal. Die bereinigten Dividenden im Jahr 2020 waren um 10,5% niedriger – ein geringerer Rückgang als nach der globalen Finanzkrise. Der Janus Hendersons Index der globalen Dividenden fiel auf 172,4 – ein Niveau wie zuletzt im Jahr 2017.
Am gravierendsten waren die Dividendenkürzungen in Grossbritannien und Europa, die zusammen für mehr als die Hälfte des weltweiten Rückgangs der Ausschüttungen verantwortlich waren. Dies sei hauptsächlich auf die von den Aufsichtsbehörden verhängten Beschränkungen für Bankendividenden zurückzuführen, heisst es in einer Medienmitteilung vom Montag. Aber obwohl die Ausschüttungen in Europa und Grossbritannien unter das Niveau von 2009 (Beginn der Berechnung des Dividendenindex von Janus Henderson) fielen, stiegen sie in Nordamerika um 2,6% auf einen neuen Rekord. Nordamerika habe vor allem deshalb so gut abgeschnitten, weil die Unternehmen genügend Liquiditätsreserven hielten und ihre Dividenden schützen konnten, indem sie stattdessen Aktienrückkäufe aussetzten oder reduzierten, und weil die Regulierungsbehörden grosszügiger gegenüber Banken waren. Im asiatisch-pazifischen Raum war Australien am stärksten betroffen, da das Ergebnis stark von Bankendividenden abhängig sei, die von den Aufsichtsbehörden bis Dezember begrenzt wurden. Ansonsten gehörten neben Kanada auch China, Hongkong und die Schweiz zu den Ländern mit der besten Performance.
Die Ausschüttungen für das vierte Quartal fielen bereinigt um 14,0% auf insgesamt 269,1 Mrd. USD, während der Rückgang auf absoluter Basis nur 9,4% betrug. Dies war weniger stark als erwartet, da Unternehmen wie die Sberbank in Russland und Volkswagen in Deutschland die ausgesetzten Dividenden in voller Höhe wieder einführten, und andere wie Essilor in Frankreich sie auf ein niedrigeres Niveau zurückbrachten. Die Sonderdividenden waren auch höher als erwartet. In den USA fielen die für die nächsten vier Quartale angekündigten Dividenden besser aus als gemeinhin gedacht.
Obwohl sich die Kürzungen und Streichungen zwischen April und Dezember 2020 auf insgesamt 220 Mrd. USD beliefen, wurden sie von den tatsächlich erfolgten Ausschüttungen in Höhe von 965 Mrd. USD bei weitem übertroffen. Jedes achte Unternehmen strich seine Ausschüttung ganz und jedes fünfte kürzte sie. Zwei Drittel der Unternehmen erhöhten sie oder hielten sie konstant. Ein Drittel der weltweiten Dividendenkürzungen entfiel gemessen am Volumen auf Banken, mehr als dreimal so viel wie auf Ölproduzenten – den am zweitstärksten betroffenen Sektor. Sechs von zehn zyklischen Konsumgüterunternehmen kürzten oder strichen ihre Ausschüttungen, aber die klassischen defensiven Branchen – Lebensmitteleinzelhandel, Pharmazeutika und Hygieneartikel – blieben weitgehend unversehrt. Unter den grösseren Aktienmärkten der Welt waren die Folgen in Spanien und Frankreich am Stärksten verbreitet – 71% der dortigen Unternehmen nahmen Kürzungen vor, verglichen mit nur 9% in Kanada.
Im 1. Quartal 2021 werden gemäss dem Bericht von Janus Henderson die Ausschüttungen sinken, wobei der Rückgang wahrscheinlich geringer ausfallen wird als zwischen dem zweiten und vierten Quartal 2020. Der Ausblick für das Gesamtjahr bleibe extrem unsicher. Die Pandemie hat sich in vielen Teilen der Welt verschärft, auch wenn die Impfstoffe neue Hoffnung geben. Wichtig sei, dass die Bankendividenden in den Ländern wieder einsetzen, in denen sie zurückgebunden wurden. Allerdings werden sie demnach in Europa und Grossbritannien nicht annähernd das Niveau von 2019 erreichen, was das Steigerungspotenzial einschränken werde. Die Regionen der Welt, die sich 2020 als stabil erwiesen haben, dürften diese Performance 2021 wiederholen. Einige Sektoren werden jedoch wahrscheinlich auch weiterhin Probleme haben, bis sich die Volkswirtschaften vollständig erholen können.
Ein langsames Abklingen der Pandemie und die durch das erste Quartal verursachte Verzögerung deuten laut Janus Henderson im schlechtesten Fall auf einen Rückgang der Ausschüttungen im gesamten Jahr um 2% auf Gesamtbasis hin (-3% bereinigt). Im günstigsten Fall wird zum jetzigen Zeitpunkt ein Wachstum von 2% auf bereinigter Basis angenommen, was einem Gesamtwachstum von 5% auf insgesamt 1,32 Bio. USD entspricht.