26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Nach BP und Co. vermelden mit Total und Equinor weitere Energiekonzerne Rekordgewinne und Dividenden. Beim Logistiker Hapag Loyd scheint nun «die Party vorbei.»
Die Serie der Rekordgewinne bei Energiekonzernen hält an: Dank gestiegener Gas- und Ölpreise steigerten sowohl die französische Total wie auch die norwegische Equinor 2022 ihre Gewinne um mehr als das Doppelte. Die Vorstände beider Konzerne kündigten am höhere Dividenden und Aktienrückkaufprogramme in Milliardenhöhe an.
Der französische Versorger verdiente 2022 mit knapp 34 Milliarden Euro doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Die Aktionäre sollen eine um 6,4 Prozent angehobene Dividende von 2,81 Euro je Aktie erhalten. Diese soll zu der bereits angekündigten Sonderdividende von einem Euro je Anteilsschein ausgeschüttet werden.
Zudem kündigte der Vorstand für das erste Quartal einen Aktienrückkauf in Höhe von rund 1,9 Milliarden Euro an. Die Nettoinvestitionen sollen 15 bis 17 Milliarden Euro erreichen, davon rund fünf Milliarden für CO2-arme Energien.
Auch der norwegische Öl- und Gasproduzent Equinor steigerte seinen Gewinn um mehr als das Doppelte auf 74,9 Milliarden Dollar und erreichte damit eine Bestmarke. De frühere Gewinnrekord lag bei 36,2 Milliarden Dollar im Jahr 2008, als der Ölpreis auf Rekordniveau lag.
Equinor kündigte eine Erhöhung der vierteljährlichen Dividende von 0,30 Dollar je Aktie an statt 0,20 Dollar. Zudem soll eine Sonderdividende in Höhe von 0,60 Dollar ausgezahlt werden. Damit summiere sich die Ausschüttungssumme auf etwa elf Milliarden Dollar. Der Vorstand bestätigte erneut einen regelmässigen Aktienrückkauf in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar und kündigte für 2023 einen ausserordentlichen Rückkauf von 4,8 Milliarden Dollar an.
Total-Chef Patrick Pouyanne äusserte sich zudem zuversichtlich, dass die globalen Rahmenbedingungen für Energieunternehmen sehr günstig blieben. Die Lockerungen der Corona-Massnahmen in China kurbelten die Nachfrage an, sagte er.
Rekord auch bei Hapag-Lloyd
Etwas anders ist die aktuelle Situation für grosse Logistik-Firmen. «Die Party ist vorbei. Jetzt sind wir wieder im normalen Schifffahrtsgeschäft», hatte Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen kürzlich gesagt. «Jetzt müssen wir wieder um jede Box kämpfen, um unsere Schiffe voll zu bekommen.» Er gehe aber angesichts hoher Treibstoffkosten und Inflation nicht davon aus, dass die Preise unter das Niveau von vor der Pandemie sinken.
Zuletzt lief es für das Hamburger Traditionsunternehmen allerdings prächtig. Sie schüttet nach einem Fabel-Rekordjahr mehr als elf Milliarden Euro an die Aktionäre aus. Der Vorstand will die Dividende daher auf 63 Euro je Aktie annähernd verdoppeln. Allein Grossaktionär Klaus-Michael Kühne bekommt damit von Hapag-Lloyd 3,3 Milliarden Euro Dividende. Die gleiche Summe geht an den südamerikanischen Grossaktionär CSAV.
Innerhalb von zwei Jahren summieren sich die Gewinnausschüttungen der Reederei damit auf mehr als 17 Milliarden Euro.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern war im vergangenen Jahr – zum 175-jährigen Jubiläum – nochmals auf 17,5 Milliarden Euro geschnellt, 2021 war der Ebit noch bei 9,4 Milliarden.