26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
In der Schweiz hat sich die Zahl der Firmenübernahmen durch chinesische Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert. Das Transaktionsvolumen ist kräftig geschrumpft, wobei der angekündigte Verkauf von Gategroup noch nicht berücksichtigt ist.
Die Zurückhaltung chinesischer Unternehmen bei Firmenübernahmen in der Schweiz und Europa hält an: Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden europaweit nur 81 Übernahmen und Unternehmensbeteiligungen gezählt – 27 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, als noch 113 europäische Unternehmen einen chinesischen Besitzer bekamen. Da es kaum grosse Transaktionen gab, ging das Investitionsvolumen markant um 84 Prozent von 15,3 Milliarden US-Dollar auf 2,4 Milliarden US-Dollar zurück, wie aus einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die M&A-Investitionen chinesischer Unternehmen in der Schweiz und Europa analysiert hat. .
Das Transaktionsvolumen in der Schweiz sank in den ersten sechs Monaten von 387 Millionen US-Dollar auf 96 Millionen US-Dollar; die Anzahl Deals ging von sieben auf drei zurück. Die grösste Transaktion in der Schweiz aufgrund verfügbarer Kaufpreisinformationen involvierte das Unternehmen für Büromöbel Zhejiang Henglin Chair und die Schweizer FFL Holding, welche die Aktivitäten bei Lista Office umfasst. Die Transaktion rangiert mit 63 Millionen US-Dollar auf Platz 10 der zehn grössten Transaktionen in Europa.
Besonders stark sanken die Aktivitäten chinesischer Investoren in Deutschland: die Zahl der Zukäufe und Beteiligungen schrumpfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 25 auf 11, das Investitionsvolumen ging von 10,1 auf 0,5 Milliarden US-Dollar zurück. Neuer Spitzenreiter gemessen an der Zahl der Deals ist Grossbritannien, wo chinesische Investoren bei 17 Unternehmen zum Zug kamen. Da es sich allerdings zumeist um kleine Transaktionen handelte, lag die investierte Summe mit 0,4 Milliarden US-Dollar niedriger als in Deutschland. Gemessen am Investitionsvolumen im ersten Halbjahr 2019 übernimmt Schweden mit 1,11 Milliarden US-Dollar vor Deutschland mit 505 Millionen US-Dollar und Grossbritannien mit 424 Millionen US-Dollar die Tabellenspitze.
Der mit einem Volumen von 930 Millionen US-Dollar europaweit und mit Abstand grösste Deal war der Einstieg der chinesischen Evergrande Group bei NEVS, dem Saab-Nachfolgeunternehmen und heutigen Hersteller von Elektroautos. Anschliessend erwarben Evergrande und NEVS für gut 170 Millionen US-Dollar einen Anteil von 20 Prozent der schwedischen Supersportwagenmarke Koenigsegg – der zweitgrösste Deal des Halbjahres. Die drittgrösste Transaktion galt dem "Les Ambassadeurs Club" und dem Investor Imagi International, der Transaktionswert beläuft sich auf 156 Millionen US-Dollar. Der Verkauf der Gategroup an den chinesischen Investor RRJ Capital könnte auch noch zu den grössten Transaktionen mit chinesischer Beteiligung im Jahr 2019 werden. Der Abschluss der Transaktion wurde jedoch noch nicht verkündet.