26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Passive Anlagen machen global nur 5% der gesamten Gebühreneinnahmen der Asset Manager aus. Über 50% der Einnahmen werden mit alternativen Anlageklassen erzielt. Die Höhe der verwalteten Vermögen allein sind noch kein Garant für den Erfolg eines Asset Managers.
Global betrachtet wird die Asset-Management-Branche von US Firmen dominiert: Neun der zehn grössten Player gemessen an den verwalteten Vermögen (Asset under Management, AuM) haben ihren Hauptsitz in den Vereinigten Staaten, wobei die Top-3-Unternehmen Blackrock, Vanguard Asset Management und State Street Global Advisors auch die grössten ETF-Anbieter weltweit sind. Dies zeigt die neueste IPE-Statistik zu den 400 grössten Asset Management Unternehmen der Welt. Dass in den top Ten kaum Vermögensverwalter aus Europa zu finden sind, ist nicht weiter erstaunlich, liegt doch rund die Hälfte aller handelbaren Vermögenswerte weltweit in den USA.
Der erste Schweizer Anbieter unter den 25 grössten Asset Managern weltweit ist UBS Asset Management auf Rang 22 mit 682 Mrd. Euro verwalteten Vermögen (per Ende 2018). Credit Suisse Asset Management liegt als nächstplatzierter Schweizer Vermögensverwalter auf Rang 54 (AuM: 344 Mrd. Euro). Insgesamt gehören zu den 400 grössten Unternehmen 20 hiesige Institute.
Dass die Höhe der verwalteten Vermögen allerdings nicht die einzige Messgrösse sein sollte, zeige ein Blick auf die Gebühreneinnahmen der Asset Management Industrie, bemerkt Iwan Deplazes, Präsident der Asset Management Plattform Schweiz im aktuellen Newsletter: Global gesehen werden inzwischen über 50% der Einnahmen mit Alternativen Anlageklassen (inklusive Immobilien) erzielt. Passive Anlagen, welche seit Jahren viel Beachtung erhalten, machen dagegen nur 5% der gesamten Gebühreneinnahmen aus. Das bedeutet auch, dass ein Asset Manager mit einem grossen Anteil an verwaltetem Vermögen in ETF relativ zum Gesamtvermögen entsprechend weniger Einnahmen generieren kann als wenn er einen grossen Anteil der Vermögen in aktiv gemanagten Anlagen und insbesondere in alternativen Anlagen verwaltet. "Ein attraktiver Angebotsmix ist daher gerade auch für Schweizer Asset Manager mit ihrem begrenzten Heimmarkt von zentraler Bedeutung", so Deplazes.
Im vergangenen Jahr hat allerdings die Marktvolatilität laut IPE mehrere globale Vermögensverwalter belastet, wobei sechs der zehn Top-Institute für 2019 einen niedrigeren AUM-Wert als im Vorjahr meldeten. Die gesamten AuM der Top 10 der globalen Vermögensverwalter im jährlichen Ranking von IPE war jedoch mit 22,3 Bio. Euro etwa stabil. Auch der Anteil der von den Top-10-Managern verwalteten Vermögen war mit 33,7% im Vergleich zum Vorjahr stabil. Die Gesamt-AuM der globalen Manager wuchsen um gut 1% auf 66,4 Bio. Euro.
Das kleine globale Wachstum steht im Gegensatz zum Wachstum der im Auftrag europäischer institutioneller Investoren verwalteten Vermögenswerte. Die europäischen institutionellen Vermögenswerte stiegen um 12% auf 10,2 Bio. Euro, was eine deutliche Umkehr gegenüber der letztjährigen Umfrage darstellt, die einen Rückgang des AUM um 2,2% ergab.
Im Ranking 2019 der zwanzig grössten Asset Manager europäischer institutioneller Vermögen behaupteten Blackrock und Legal & General Investment Management die ersten beiden Plätze, mit 902 Mrd. Euro bzw. 808 Mrd. Euro an AuM. UBS AM liegt auf Platz 13 mit 208 Mrd. Euro und Credit Suisse AM auf Rang 16 mit 177 Mrd. Euro an AuM.
Blackrock verwaltet rund ein Drittel der AuM von europäischen institutionellen Investoren in ETFs. Dahinter folgen DWS (im Gesamtranking Europa auf Rang 14) mit mehr als 70 Mrd. Euro AuM in ETFs und UBS AM mit rund 40 Mrd. Euro.
Im Bereich der nachhaltigen ESG-Anlagen (Environment, Social, Governance) in Europa nimmt Legal & General IM mit AuM von 808 Mrd. Euro die Spitzenposition ein. Dahinter folgen deutlich abgeschlagen Blackrock und Amundi. UBS AM liegt in diesem Ranking als erstes Schweizer Institut auf Platz acht.