20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Digitalgeld und insbesondere digitales Zentralbankgeld bietet laut Andreas Dietrich von der Hochschule Luzern einen potenziell grossen sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert. Er zeigt auf, warum die Diskussionen um "Stablecoins" auch für die hiesigen Banken wichtig sind und wie digitales Geld funktioniert.
"Es ist aus meiner Sicht nicht eine Frage, ob, sondern nur wann und in welcher Form Digitalgeld und insbesondere digitales Zentralbankgeld (CBDC) eingeführt wird", sagt Andreas Dietrich im aktuellen IFZ Retail Banking Blog der Hochschule Luzern. Um die digitale Transformation voranzutreiben, brauche es auch eine Zahlungsverkehrsinfrastruktur, die sicher, zuverlässig, schnell, kostengünstig und stets verfügbar sein müsse. Durch das Whitepaper von Libra im Jahr 2019 seien die Diskussionen rund um "Kryptogelder" und "Stablecoins" beschleunigt worden und der Handlungsdruck für Nationalbanken, Politik und Behörden habe sich erhöht.
"In einer zukünftigen Welt, in der die Verwendung von programmierbarem Digitalgeld alltäglich sein wird, werden die Wirtschaftsakteure nicht auf dessen Verwendung verzichten, nur weil die Schweizerische Nationalbank keine CBDC anbietet", meint Dietrich. Daher seien aus Sicht der Nationalbank die Entwicklungen genau zu beobachten, weil abhängig von den Entwicklungen auch die monetäre Souveränität in Frage gestellt werden könnte.
Im Blog erklärt Andreas Dietrich das Konzept von Digitalwährungen (inkl. Stablecoins), zeigt auf, welche Entwicklungen im Ausland beobachtet werden können, für welche Anwendungsfälle programmierbares Geld überhaupt relevant ist und wie Banken darauf reagieren könnten.
Dazu sei die Ausgestaltung von Digitalgeld und die Einführung von digitalem Zentralbankgeld auch für Retail Banken hochrelevant, weil es potenziell disruptive Auswirkungen haben könnte und schlussendlich auch die Einlagenbasis der Banken von dieser Entwicklung abhänge, betont der Leiter des Instituts für Finanzdienstleistungen Zug IFZ.
Dietrich zeigt auf, wie wichtig diese Diskussionen aber auch für die hiesigen Banken sind, da abhängig von der Ausgestaltung einer künftigen digitalen Währung auch die Rolle von Banken als Finanzintermediäre in Frage gestellt werde. "Mir scheint wichtig, dass sich neben den Banken auch die Wirtschaft und die Behörden intensiv Gedanken zum Thema 'Digitale Währung' und insbesondere zur möglichen Einführung von digitalem Zentralbankgeld machen", zieht er Fazit.