23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Der Markt für ETFs floriert weiter. In Zukunft wird es rund um die börsengehandelten Indexfonds noch mehr Möglichkeiten geben, aber auch mehr Komplexität und Wettbewerb, wie eine aktuelle Studie zum globalen ETF-Markt zeigt. PwC prognostiziert bis 2026 mehr als eine Verdoppelung der in ETFs verwalteten Vermögen.
Der Markt für börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) eilt von Rekord zu Rekord. Eine aktuelle Studie von PwC prognostiziert weiteres starkes Wachstum der in ETFs verwalteten Vermögen (AuM). Das Wachstum hat schon in den letzten fünf Jahren eine enorme Dynamik aufgebaut, wobei sich das weltweit verwaltete Vermögen von ETFs von 3,3 Bio. USD im Jahr 2016 auf über 10 Bio. USD im November 2021 fast verdreifacht hat.
Da ETFs stärker denn je aus der Pandemie hervorgegangen sind, gehen die Umfrageteilnehmer davon aus, dass der Wachstumsschub anhalten wird. PwC glaubt, dass bis 2026 über 20 Bio. USD an globalen ETF-AuM erreicht werden kann. "Diese Wachstumsaussichten sind phänomenal, aber ich glaube, dass sie sehr gut mit dem AuM-Wachstum der grössten Akteure Blackrock und Vanguard sowie der Art und Weise übereinstimmen, wie sie es schaffen, ihre Marktdominanz weltweit auszubauen", sagt Jean-Sébastien Lassonde, Partner Assurance bei PwC Schweiz. Er ortet neben den enormen Wachstumsaussichten drei weitere zentrale Ergebnisse der Studie:
Menschen assoziieren ETFs oft mit einer passiven Anlage, die an Marktindizes gebunden ist. Dies ist jedoch in einem zunehmend aktiven, vielfältigen und innovativen Markt immer weniger der Fall. Das Aufkommen einer immer breiteren Produktpalette jenseits reiner Indexfonds ist laut Lassonde an sich schon bemerkenswert und zeige, wie hoch die Erwartungen an ETFs derzeit sind. Aktien- und festverzinsliche Produkte sind immer noch die grössten Segmente, aber die beschleunigte Innovation schafft anderswo auf dem ETF-Markt eine Fülle von Anlagemöglichkeiten. Als potenzielle Quellen ungenutzter Chancen, die sich in den nächsten zwei bis drei Jahren einer erhöhten Nachfrage erfreuen werden, nannten die Umfrageteilnehmer insbesondere thematische ETFs, aktive ETFs und Krypto-ETFs.
Die Pandemie hat mehr Investoren ermutigt, auf Robo-Advice und Online-Plattformen umzusteigen. Die Tatsache, dass der ETF-Vertrieb zunehmend digital erfolgt, kann Kosten senken, die Zugänglichkeit verbessern und neue Investoren anziehen. Die grösste Nachfrage sehen die Umfrageteilnehmer in den nächsten zwei bis drei Jahren bei Online-Plattformen, Finanzberatern und Privatanlegern. Die Befragten führen auch Pläne an, die asiatisch-pazifischen und lateinamerikanischen Märkte zu erschliessen, um Grösse und Marktreichweite aufzubauen, indem sie lokal domizilierte ETFs auflegen, ihren europäischen OGAW-Pass oder ihr US-ETF-Sortiment verwenden, um auf lokalen Märkten zu vertreiben, oder eine Partnerschaft mit einem lokal ansässigen basierten Manager einzugehen, um lokale ETFs aufzulegen.
ESG scheint die nächste grosse Einzelentwicklung in der Finanzindustrie zu sein, da eine schnell wachsende Zahl von Aufsichtsbehörden, Investoren und gesellschaftlichen Interessengruppen fordert, dass Nachhaltigkeitsüberlegungen in die globale Finanzlandschaft integriert werden. Dieser Trend eröffnet ETFs eine Fülle von Produktinnovationsmöglichkeiten.
Einige Anbieter reagieren bereits auf die Nachfrage von Investoren, indem sie massgeschneiderte Indizes erstellen, die sich auf Umweltziele konzentrieren. Die Umfrageteilnehmer der Studie haben diese Möglichkeiten auf ihrem Radar und überarbeiten ihre Betriebe und Produktpaletten entsprechend. Satte 45% erwarten, dass mehr als 50% ihrer neuen Produkte im kommenden Jahr ESG-fokussiert sein werden. Es wird nach Ansicht von Lassonde jedoch interessant sein zu sehen, wie gut Fondshäuser in der Lage sind, diese Erwartungen auf eine Weise zu erfüllen, die falsche von wirklich ESG-konformen Produkten unterscheidet.
Die Studie schliesst mit vier Punkten, die Unternehmen im ETF-Bereich priorisieren sollten, um mit dem Wachstum und den Herausforderungen des ETF-Marktes Schritt zu halten: