23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Die Credit Suisse hat 1280 Schweizer KMU und Grossunternehmen zu ihren Konjunktur- und Wechselkurserwartungen sowie ihrem Umgang mit Währungsrisiken befragt. Der Euro dürfte gemäss den befragten Unternehmen bis Ende 2020 rund CHF 1.09 wert sein. Mit 43% sichert sich ein beachtlicher Anteil gegen Währungsrisiken ab.
Der generellen wirtschaftlichen Entwicklung stehen die Umfrageteilnehmer aus dem Dienstleistungssektor optimistischer gegenüber als diejenigen aus der Industrie. Erstere rechnen in 34% der Fälle mit einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums, während Industrieunternehmen zu 41% davon ausgehen. Gesamthaft erwartet etwas mehr als die Hälfte der Befragten ein stabiles BIP-Wachstum (52%) und nur gerade 11% rechnen mit einer Wachstumsbeschleunigung. Die Ökonomen der Credit Suisse gehen indes davon aus, dass das Schweizer BIP 2020 von Sportereignissen und einer Stabilisierung der Weltwirtschaft profitieren dürfte, und rechnen deshalb mit einer leicht höheren BIP-Wachstumsrate 2020.
Auch bei der Zinsentwicklung erwartet eine Mehrheit der Umfrageteilnehmer keine Veränderung (52%) und rechnet demnach damit, dass der Leitzins der Schweizerischen Nationalbank Ende 2020 weiterhin -0,75% betragen dürfte. Derweil erwarten 26% mindestens eine weitere Zinssenkung und 22% eine Zinserhöhung.
Wie weiter aus der Credit Suisse Devisenumfrage 2020 hervorgeht, gehen die Befragten infolge der Abschwächung in der globalen Industrie davon aus, dass sich der Euro bis Ende 2020 auf 1.09 (CS-Prognose: 1.15) einpendeln dürfte. Sie prognostizieren damit das zweite Jahr in Folge einen tieferen Wert als im Vorjahr. Auch der Entwicklung des GBP zum CHF wird mehr Skepsis entgegengebracht als noch in der letzten Umfrage. Aktuell erwarten sie das britische Pfund Ende 2020 noch bei ca. CHF 1.21 (CS-Prognose: 1.40). Wenig volatil zeigen sich die Prognosen für den US-Dollar, die sich im Vergleich zu Ende 2018 nur geringfügig verändert haben und weiterhin auf ca. 0.99 weilen (CS-Prognose: 1.00). Diese Prognosen bezüglich der Wechselkursentwicklungen decken sich jeweils weitgehend mit den Werten, welche die Umfrageteilnehmer auch in ihrer jährlichen Budgeterstellung verwendet haben.
Importeure tendieren eher dazu, einen etwas stärkeren Euro zu budgetieren. Ähnlich verhält es sich bei den auf den Binnenmarkt Schweiz fokussierten Unternehmen. Hingegen lassen sich bei den Exporteuren und Unternehmen, die sowohl im Import als auch im Export tätig sind, keine klaren Muster erkennen.
43% der Umfrageteilnehmer sichern sich aktiv gegen Währungsrisiken ab. Im Durchschnitt deckt das Hedging 62% der Transaktionen in Fremdwährungen ab. Dabei zeigen sich gemäss der Umfrage gewisse Unterschiede zwischen typischen Importeuren und Exporteuren. So ist der Anteil an importierenden Unternehmen, die sich gegen Währungsrisiken absichern, mit 47% höher als derjenige der exportierenden Firmen (40%). Auch 41% der rein binnenmarktorientierten Umfrageteilnehmer betreiben Hedging. Das deutet darauf hin, dass auch diese gewisse Transaktionen in Fremdwährung abschliessen. Unternehmen, die sowohl exportieren als auch importieren, weisen mit 67% den höchsten Anteil an abgesichertem Risiko aus.
Industrie und Dienstleister liegen gleichauf beim Anteil an Unternehmen, der sich gegen Währungsrisiken absichert (43%). Jedoch zeigt eine genauere Betrachtung, dass Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor mit Hedging einen grösseren Anteil ihrer Transaktionen in Fremdwährungen abdecken (67%) als dies Unternehmen aus dem Industriesektor tun (56%).