23.12.2024, 14:23 Uhr
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Die Deutsche Bank verzeichnete im zweiten Quartal 2019 einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro. Belastungen von 3,4 Milliarden Euro im Zusammenhang mit dem strategischen Umbau wurden bereits verbucht.
Der Radikalumbau hat die Deutsche Bank im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gerissen. Wie der Konzern am Mittwoch mitteilte, belief sich der Verlust auf 3,1 Milliarden Euro nach einem Gewinn von 401 Millionen im Vorjahr. Allerdings verbuchte die Bank mit 3,4 Milliarden Euro einen signifikanten Anteil der gesamten rund 7,4 Milliarden Euro Umbaukosten bereits im zweiten Quartal, mehr als bei Bekanntgabe der Pläne Anfang Juli angekündigt worden war. Entsprechend fiel der Verlust höher aus als die zunächst genannten 2,8 Milliarden Euro. Ohne die Belastungen für den Umbau hätte der Gewinn nach Steuern 231 Millionen Euro betragen, der Gewinn vor Steuern 441 Millionen Euro.
Die Erträge sanken um 6% auf 6,2 Milliarden Euro, bereinigt um Sondereffekte lagen sie 5% niedriger als im Vorjahresquartal. Dabei brachen die Erträge im weltweiten Aktienhandel, aus dem sich die Bank zurückzieht, um einen Drittel ein. Nahezu unverändert geblieben oder gestiegen sind die um Sondereffekte bereinigten Erträge in den stabileren Geschäftsbereichen (Globale Transaktionsbank, Privat- und Firmenkundenbank sowie Asset Management). Das Geschäftsvolumen der Bank ist im ersten Halbjahr weiter gewachsen. So stieg das Kreditvolumen um 14 Milliarden Euro. Die Nettomittelzuflüsse beim verwalteten Vermögen betrugen 20 Milliarden Euro. Insgesamt erhöhte sich das verwaltete Vermögen um 88 Milliarden Euro.
"Wir haben bereits wichtige Schritte unternommen, um unsere Strategie umzusetzen und die Deutsche Bank zu transformieren", sagte Christian Sewing, CEO der Deutschen Bank. Im ersten Halbjahr 2019 hat die Bank bei Vermögenswerten, die in die Capital Release Unit eingebracht werden, 38 Milliarden Euro der Gesamtverschuldungsposition und 9 Milliarden Euro der risikogewichteten Aktiva abgebaut. Verhandlungen über den Verkauf des Geschäfts mit Hedgefonds und der elektronischen Aktienplattform an BNP Paribas laufen laut Medienmitteilung planmässig. Im Aktiengeschäft wurden Positionen abgebaut, und die entsprechenden Systeme werden heruntergefahren.
Seit Bekanntgabe des strategischen Umbaus wurden über 900 Mitarbeiter darüber informiert, dass ihr Arbeitsverhältnis endet oder ihre Stelle entfällt. Konzernchef Christian Sewing will mit einer grundlegenden Neuausrichtung die Dauerkrise des Instituts beenden. Die Zahl der Vollzeitstellen soll bis Ende 2022 um rund 18'000 auf weltweit 74'000 gesenkt werden.