05.12.2025, 08:38 Uhr
Nun ist es offiziell: Die Schweizer Börsenbetreiberin SIX hat André Helfenstein zum neuen Präsidenten ernannt. Dieser wird Thomas Wellauer bereits per 1. Januar 2026 an der Spitze des Verwaltungsrats ablösen.
In der deutschen Autobranche wurden innerhalb eines Jahres netto rund 51'500 Jobs oder fast sieben Prozent der Arbeitsplätze abgebaut. Das zeigt eine Analyse der Beratungsgesellschaft EY. Keine andere Industriebranche ist dem Bericht zufolge so stark getroffen.
Insgesamt lag die Zahl der Industriebeschäftigten in Deutschland per 30. Juni bei 5,42 Mio. oder 2,1 Prozent weniger als zwölf Monate zuvor. In einem Jahr wurden damit etwa 114'000 Stellen gestrichen. Die Studie von EY basiert auf Daten des Statistischen Bundesamts. Seit dem Vor-Corona-Jahr 2019 ist die Zahl der Beschäftigten sogar um rund 245'000 gesunken, ein Rückgang um 4,3 Prozent.
Im zweiten Quartal fiel zugleich der Umsatz der deutschen Industrie um 2,1 Prozent, das achte Minus in Folge. Bis auf die Elektroindustrie verbuchten alle Branchen Rückgänge. In der Autobranche, die mit Absatzflaute, Konkurrenz aus China und dem Wandel zur E-Mobilität kämpft, schrumpften die Umsätze um 1,6 Prozent.
Deutschlands Industrie leidet nicht nur unter teurer Energie, Bürokratie und einer schwachen Binnennachfrage, sondern auch unter dem Zollstreit mit den USA. Die von Donald Trump verhängten Zölle – für die Schweiz sind sie noch wesentlich höher – verteuern deutsche Produkte in den USA, selbst wenn die EU bei den Autozöllen rückwirkend ein niedrigeres Niveau erreichen will.
Zudem sanken die deutschen Exporte nach China, nicht zuletzt, weil die deutschen Autobauer harte Konkurrenz in Fernost spüren.
Unter dem Druck haben Hersteller wie Mercedes-Benz und VW , aber auch die Zulieferer Bosch, Continental und ZF Sparprogramme angekündigt. Und Porsche will sein Batterie-Tochterunternehmen Cellforce weitgehend einstellen.
«Massive Gewinneinbrüche, Überkapazitäten und schwächelnde Auslandsmärkte machen einen deutlichen Stellenabbau unumgänglich – gerade in Deutschland, wo Management-, Verwaltungs- und F&E-Funktionen angesiedelt sind», sagt Brorhilker.
Jobs werden derweil nicht nur in der Autobranche abgebaut: Im Maschinenbau entfielen EY zufolge gut 17'000 Stellen binnen eines Jahres und in der Metallerzeugung gut 12'000. Kaum Jobs gingen dagegen in der Chemie- und Pharmabranche verloren.
Brorhilker erwartet, dass sich der Abwärtstrend bei den Industriejobs fortsetzt, da sich Sparprogramme verzögert in der Statistik zeigen. Das seien schlechte Nachrichten für Schul- oder Hochschulabsolventen.
«Die Automobilindustrie und der Maschinenbau stellen heute deutlich weniger junge Menschen ein als in den vergangenen Jahren.» Der Arbeitsmarkt etwa für junge Ingenieure werde ungemütlich, viele dürften sich neu orientieren müssen. «Wir werden eine steigende Arbeitslosigkeit bei Hochschulabsolventen sehen – etwas, was es in Deutschland lange nicht gab.»