26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Die Konjunkturerwartungen sind gemäss dem Finanzmarkttest der Credit Suisse und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Oktober noch einmal stark gesunken. Der Credit Suisse ZEW Indikator fiel um 22.4 Punkte und erreichte einen deutlich negativen Stand von -27.5 Punkten. Gleichzeitig muss allerdings beachtet werden, dass der Index zur Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage um weitere 4 Punkte anstieg und im Oktober 45 Punkte erreichte. Die Erwartungen hinsichtlich des Zinsumfelds sind allerdings nach dem Anstieg im Vormonat wieder gesunken, 75% (+21.2 Prozentpunkte) erwarten über das kommende Halbjahr ein Verharren der kurzfristigen Zinsen auf den aktuell tiefen Niveaus. Die Inflationserwartungen sind im Oktober zwar ebenfalls leicht gesunken, der entsprechende Saldo liegt mit 12.5 Punkten (-3.3 Punkte) aber nicht weit unter seinem Vormonatswert. Die überwiegende Mehrheit von 57.5% erwartet in den kommenden sechs Monaten ein im Grossen und Ganzen unverändertes Inflationsumfeld nahe den derzeit ausserordentlich tiefen Niveaus.
Der Oktoberwert des Credit
Suisse ZEW Indikator zeigt eine deutliche Eintrübung der
Konjunkturerwartungen für die kommenden sechs Monate. Nachdem der Index
bereits im September um 14.2 Punkte gesunken war, betrug der Rückgang im
aktuellen Berichtsmonat 22.4 Punkte. Der Credit Suisse ZEW Indikator
ging damit auf -27.5 Punkte zurück. Insgesamt erwartet rund ein Drittel
der befragten Finanzmarktexperten eine Abschwächung der
Konjunkturdynamik, während 62.5% von einer unveränderten Situation
ausgehen.
Dem schwächeren Ergebnis ist jedoch
hinzuzufügen, dass die teilnehmenden Finanzmarktexperten eine
Abschwächung erwarten, die von gegenwärtig sehr hohen Niveaus ausgeht.
Die Einschätzung der gegenwärtigen Konjunktursituation hat sich im
Oktober erneut verbessert. Der zugehörige Saldo stieg um weitere 4
Punkte auf 45 Punkte und erreichte damit das höchste Niveau seit Juni
2008. Während 55% der Experten die aktuelle Lage als «normal»
betrachten, bezeichneten 45% (+4 Prozentpunkte) die Situation als «gut».
Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass die meisten
Umfrageteilnehmer den Spielraum für eine weitere Verbesserung als
limitiert erachten.
Nach einem leichten
Anstieg im Vormonat sind die Inflationserwartungen per Saldo wieder
etwas gesunken. Zwar gingen im Oktober 27.5% (+3.8 Prozentpunkte) über
die kommenden sechs Monate von einer ansteigenden Inflationsrate aus;
der Anteil der Umfrageteilnehmer, die von einer rückläufigen Inflation
ausgehen, ist aber gleichzeitig um 7.1 Prozentpunkte auf 15.0%
gestiegen. Insgesamt verringerte sich der Saldo der
Inflationseinschätzungen um 3.3 Punkte auf 12.5 Punkte.
Die
Zinserwartungen sind im Oktober deutlich gesunken. Nur 25% (-21.2
Prozentpunkte) erwarten ein ansteigendes Niveau der kurzfristigen
Zinsen. Auch der Saldo der Erwartungen der längerfristigen Zinsen sank
im Oktober um 15.4 Punkte auf 42.5 Punkte, obschon immer noch fast die
Hälfte der Befragten (47.5%) auf 6-Monats-Sicht einen Anstieg erwarten.
Die
Erwartungen bezüglich der Entwicklung des Aktienmarktes blieben auf
hohen Niveaus stabil. In der aktuellen Umfrage erwarteten 80% der
Finanzmarktexperten einen Anstieg des Swiss Market Index im kommenden
Halbjahr. Dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Vormonat um weitere
4.3 Prozentpunkte erhöht, nachdem er bereits im Vormonat deutlich
angestiegen war. Der Saldo zum Schweizer Aktienmarkt hat dadurch im
Oktober wieder zugelegt und liegt aktuell bei 70 Punkten.
Ablauf der Umfrage und Methodologie
Eine
analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991
durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das
allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen
Dienstleistungssektor zu entwickeln.
Im
Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen
Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte
hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der
kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse
haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der
Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen
Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel,
Telekommunikation und gesamthaft.
Die Salden
ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile.
Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators
gegenüber dem Vormonat. (cl)