Der Investor Confidence Index fällt im August

31.08.2010, 18:09 Uhr

Weltweit sank das Anlegervertrauen, ebenso in Nordamerika. Im Verhältnis dazu war der Pessimismus in Europa und Asien etwas weniger ausgeprägt. Dies zeigen die Ergebnisse des State Street Investor Confidence Index für August 2010.

Beim weltweiten Anlegervertrauen war gegenüber dem korrigierten Juli-Stand von 96,5 ein Minus von 4,4 Zählern auf 92,1 zu verzeichnen. In Nordamerika verloren die Anleger an Vertrauen. Der Wert verzeichnete gegenüber dem korrigierten Juli-Stand von 101 einen Rückgang von 5,7 Zählern und liegt nun bei 95,3. Die europäischen Anleger zeigten sich mit einem Minus von 1,2 Punkten von 99,9 auf 98,7 Zähler ebenfalls weniger zuversichtlich. Und auch Asien konnte sich dem Negativtrend nicht entziehen. Hier sank der Stand von 103,8 um 1,6 Punkte auf 102,2.

„Diesen Monat hat der Global Investor Confidence Index die leichten Gewinne aus dem Vormonat wieder abgegeben. Das zeigt, dass sich institutionelle Anleger angesichts der fragileren gesamtwirtschaftlichen Lage weiterhin in Zurückhaltung üben", kommentiert Ken Froot diese Entwicklung. „Im August hat der Index das neutrale Niveau von 100 Punkten nun den fünften Monat in Folge verfehlt. Trotz vergleichsweise solider Bilanzen der Unternehmen ist der Aufschwung angesichts seiner bislang schwachen Dynamik und der ungewissen Wirkung konjunkturpolitischer Massnahmen nach wie vor mit Fragezeichen behaftet."

„Analog zu den aktuellen Wirtschaftsdaten hat sich das Anlegervertrauen in Europa und Asien im August relativ gut behauptet, in Asien spiegelt es mit über 100 Punkten weiterhin einen Ausbau der Risikopositionen wider", ergänzt Paul O'Connell. „Nichtsdestotrotz herrscht unverkennbare Unsicherheit darüber, woraus sich die weltweite Gesamtnachfrage in nächster Zeit speisen und wie stark sie ausfallen wird. Die zugrunde liegenden Daten zeigen, dass die Zuflüsse sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern in der letzten Augustwoche im untersten Quartil lagen. Bei riskanten Anlagen liessen die Anleger demnach höchste Vorsicht walten.”

Der durch State Street Associates, den Research-Bereich von State Street Global Markets, von dem Harvard-Professor Ken Froot und dem State Street Associates-Director Paul O'Connell entwickelte State Street Investor Confidence Index misst das Anlegervertrauen auf quantitativer Basis, indem er das tatsächliche Kauf- und Verkaufsverhalten institutioneller Anleger analysiert. Der Index basiert auf der Finanztheorie, die Änderungen in der Risikobereitschaft von Anlegern oder deren Bereitschaft, ihre Portfolios in Aktien zu investieren, eine genaue Bedeutung beimisst. Je grösser der Anteil am Portfolio ist, den institutionelle Anleger in Aktien anzulegen bereit sind, desto grösser ist auch ihre Risikobereitschaft bzw. ihr Vertrauen. Ein Stand von 100 gilt dabei als neutral. Bei diesem Wert halten sich Aufstockung und Abbau von Risikopositionen die Waage. Im Unterschied zu umfragebasierten Barometern beruht der Index auf den tatsächlich erfolgten Transaktionen institutioneller Anleger und nicht auf ihren Meinungen. (kab)

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