22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die Verkäufe im deutschen Einzelhandel fielen im März um 1,3 Prozent geringer aus als im Vormonat. Inflationsbereinigt sank der Umsatz sogar um 2,4 Prozent und damit so stark wie seit fünf Monaten nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete der Einzelhandel sogar ein reales Umsatzminus von 8,6 Prozent. Das kommt überraschend: Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Wachstum von 0,4 Prozent gerechnet, nachdem es bereits im Februar ein Minus von 0,3 Prozent gegeben hatte.
«Der Rückgang der Einzelhandelsumsätze reflektiert die durch Energiepreisschock und hohe Inflation fallende Kaufkraft der Privathaushalte in Deutschland», sagte Sebastian Dullien, wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK).
In den kommenden Monaten dürften sich die Kaufkraftverluste dank stärker steigender Löhne und steuer- und abgabenfreier Inflationsausgleichprämien aber nachlassen. «Dann dürfte sich auch der private Konsum wieder allmählich erholen», sagte Dullien. Das Konsumniveau vom Vor-Corona-Jahr 2019 dürfte aber frühestens 2025 wieder erreicht werden. «Der Energie- und Nahrungsmittelpreisschocks bedeutet damit ein halbes verlorenes Jahrzehnt für die Deutschen Konsumentinnen und Konsumenten», fügt er an.
Der reale Umsatz mit Lebensmitteln sank im März um 1,1 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum März 2022 gab es sogar einen Einbruch von 10,3 Prozent. «Dabei handelt es sich um den stärksten Umsatzrückgang zum Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1994», betonten die Statistiker. Eine Ursache dafür dürften teure Nahrungsmittel sein, die im März 22,3 Prozent mehr kosteten als ein Jahr zuvor.
«Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel war im März damit dreimal so hoch wie die Gesamtteuerungsrate», schreibt das Bundesamt. Ökonom Dullien bezeichnete diese Entwicklung als bedenklich.
Der reale Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sank im März um 2,3 Prozent zum Vormonat. Der lange Zeit boomende Internet- und Versandhandel verzeichnete sogar einen Rückgang von 4,8 Prozent.