20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die kürzlich publizierten Umfrageergebnisse des Raiffeisen Vorsorgebarometers deuten an, dass die Versicherten vermehrt die steuerlichen Vorteile des Schweizer Vorsorgesystems nutzen wollen. Bei den Banken gewinnen 3a-Konti und bei den Pensionskassen Einkäufe und Kapitalbezüge an Popularität.
Das Raiffeisen Vorsorgebarometer hat sich von 2018 bis 2024 von 587 auf 660 von 1'000 möglichen Punkten erhöht. Der Wert setzt sich aus den Einzelindikatoren Engagement, Wissen, Vertrauen sowie ökonomischen Kennzahlen zum Schweizer Vorsorgesystem zusammen. Gegenüber dem Vorjahr haben 2024 alle vier Einzelindikatoren zum positiven Anstieg von insgesamt 46 Punkten beigetragen. Am stärksten zugenommen hat der Wert Vertrauen.
Dank dem wachsenden Wissen erkennen die Versicherten vermehrt die Bedeutung der Steueroptimierung, und vom wachsenden Vertrauen profitieren die Säule 3a sowie die Möglichkeiten zum Einkauf und Kapitalbezug in der zweiten Säule. So wurden bei der Vorsorgeumfrage die Steuern in den Jahren 2023 und 2024 signifikant häufiger als Motiv für die Auseinandersetzung mit der privaten Altersvorsorge genannt als in früheren Jahren. Mit 58 Prozent sind steuerliche Vorteile in der Vorsorge für eine Mehrheit relevant.
Mit dem Vorsorgesparen können sowohl während der Erwerbstätigkeit als auch beim Bezug der Leistungen steuerliche Vorteile genutzt werden. In der vom Staat geförderten Form der privaten Selbstvorsorge, der Säule 3a, können Einzahlungen bei den direkten Steuern von Bund, Kantonen und Gemeinden vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden.
Dasselbe gilt auch für Einkäufe in die Pensionskasse. Beim Bezug der Kapitalleistungen aus der 2. Säule und der Säule 3a werden die Gelder zu einem reduzierten Steuersatz im Vergleich zur üblichen Einkommenssteuer versteuert. Für die 51- bis 65-Jährigen sind steuerliche Überlegungen erwartungsgemäss signifikant wichtiger als für die 18- bis 30-Jährigen.
Ähnliches gilt für das Vorsorgewissen: Je besser das eigene Vorsorgewissen eingeschätzt wird, desto mehr stehen steuerliche Überlegungen in der privaten Altersvorsorge im Vordergrund. Steuerersparnisse sind heute nach der Sicherung des Lebensstandards im Alter der zweitwichtigste Grund, sich mit der privaten Altersvorsorge auseinanderzusetzen. Dass Steuervorteile deutlich an Bedeutung gewonnen haben, könnte auch mit den allgemein gestiegenen Kosten der letzten Jahre zusammenhängen.
Im Altersvergleich fällt vor allem auf, dass sich die 18- bis 30-Jährigen deutlich stärker mit ihrer Vorsorge auseinandersetzen als noch vor einem Jahr. Jedoch hat diese Altersgruppe im Vergleich zu den älteren Personen viel weniger Vertrauen in die 1. und 2. Säule des Schweizer Vorsorgesystems, dafür aber jede zweite 18- bis 30-jährige Person ein sehr hohes oder hohes Vertrauen in die 3. Säule. Entsprechend sind heute 61 Prozent dieser Altersklasse im Besitz einer Säule 3a.
Je mehr die Umwandlungssätze sinken, umso mehr steigt ausserdem der Kapitalbezug aus der Pensionskasse. Gemäss der vom Bundesamt für Statistik veröffentlichten Pensionskassenstatistik 2022 hat sich das Volumen der Kapitalbezüge in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt: Im Jahr 2022 haben rund 54’000 Personen Altersguthaben in der Höhe von 13 Milliarden Franken als Kapital bezogen. Die aktuellen Daten des Vorsorgebarometers zeigen, dass heute mit 18 Prozent (Männer 21 Prozent, Frauen 15 Prozent) signifikant mehr Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren das ganze Pensionskassenguthaben auf einmal als Kapital beziehen würden als noch in den Jahren 2018 bis 2020.