Corona-Massnahmen: Finanzakteure verbessern sich im Ranking der Bevölkerung

Die Corona-Massnahmen der Banken, Versicherungen und der Nationalbank werden in der Bevölkerung langsam anerkannt. (Bild: Shutterstock.com)
Die Corona-Massnahmen der Banken, Versicherungen und der Nationalbank werden in der Bevölkerung langsam anerkannt. (Bild: Shutterstock.com)

Im zweiten wöchentlichen Corona-Stimmungsbarometer, das von Comparis und Marketagent in der Schweiz durchgeführt wird, wurden über alle Kategorien hinweg bessere Noten bezüglich der Krisenbewältigung vergeben. Die Benotung der Finanzakteure hat sich mit einem Plus von 0,2 Punkten am stärksten verbessert.

06.04.2020, 17:24 Uhr

Redaktion: lek

Der Online-Vergleichsdienst Comparis und das Marktforschungsinstitut Marketagent Schweiz begleiten die Bewältigung der Corona-Krise mit einem wöchentlich publizierten Stimmungsbarometer. In einer repräsentativen Befragung in der ganzen Schweiz benotet die Bevölkerung das Krisenmanagement der folgenden Akteure: Regierung, Gesundheitswesen (Spitäler, Arztpraxen, medizinische Hotlines etc.), die eigene Familie, der eigene Arbeitgeber, Finanzakteure (Banken, Versicherungen, Nationalbank etc.), Armee und Schweizer Bevölkerung.

Die repräsentative Befragung wurde durch das Marktforschungsinstitut Marketagent Schweiz im Auftrag von Comparis vom 27. März bis 1. April 2020 unter 1’000 Personen in allen Regionen der Schweiz durchgeführt. Die Befragten wurden gebeten, die Massnahmen der Akteure zu benoten von 1 (schwach) bis 6 (sehr gut).

In der aktuellen Umfrage haben die Befragten die meisten Akteure besser benotet als in der Vorwoche. Das Krisenmanagement der eigenen Familie wird trotz ungewohnt beengter Verhältnisse aufgrund von Homeoffice und Schulschliessungen um 0,1 Punkte besser benotet als in der Vorwoche. Mit einer Note von 5,3 hält die eigene Familie somit gemeinsam mit dem Gesundheitswesen den Spitzenplatz. Besonders die Teenies gaben ihrer Familie bessere Noten. "Das ist erstaunlich. Denn gerade die jüngere Generation grenzt sich unter normalen Umständen oftmals von den Eltern ab. Doch scheint der Ausnahmezustand das Zusammenschweissen der Altersgruppen zu fördern", sagt Liane Nagengast, Senior Researcherin bei Marketagent Schweiz.

Finanzakteure konnten sich steigern

Am stärksten zugelegt im Vergleich zur Vorwoche haben die Finanzakteure. Ihre Massnahmen werden aktuell mit 4,3 benotet. Das sind 0,2 Punkte mehr als in der Vorwoche. "Die Bevölkerung anerkennt offenbar die massiven Bemühungen der Banken, den Bund bei der Corona-KMU-Kreditvergabe zu unterstützen", so Leo Hug, Finanzexperte bei Comparis. Das gilt vor allem für die DeutschschweizerInnen und TessinerInnen. So beurteilen 46,8% der Befragten in der Deutschschweiz und 49,5% der Teilnehmenden aus dem Tessin die aktuellen Massnahmen der Finanzakteure als 'gut' bis 'sehr gut', aber bloss 26,2% der Romands.

Bezogen auf die Generationen hat der Goodwill vor allem in der Generation der 40- bis 49-Jährigen (von 3,8 auf 4,2) und jener der 60- bis 69-Jährigen (von 4,2 auf 4,6) zugenommen. Unter dem Strich werden die Banken und Versicherungen allerdings noch immer am zweitschlechtesten beurteilt. "Das Problem sind die bereits deklarierten Deckungsausschlüsse bzw. die aktuelle Unsicherheit über Deckungsleistungen bei vielen Versicherungen", meint Hug.

Schweizer Bevölkerung schneidet schlecht ab

Die Schweizer Bevölkerung wird trotz des weit verbreiteten Sturms an die Sonne von vergangenem Wochenende mit einer Note von 3,9 etwas besser beurteilt als letzte Woche (+0,1 Punkt). Vor allem die Jugendlichen (von 3,3 auf 3,6) und die über 74-Jährigen (von 4,1 auf 4,4) benoten die Bevölkerung besser als noch in der Vorwoche. Nichtsdestotrotz bleiben Herr und Frau Schweizer auch diese Woche auf dem ungenügenden Schlussrang.

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