Christine Lagarde wirbt für europäische Börsenaufsicht
EZB-Präsidentin Christine Lagarde warnt vor einer Zersplitterung bei der Anwendung von EU-Vorschriften. (Bild Alexandros Michailidis/Shutterstock)
Die Fragmentierung des europäischen Kapitalmarkts könnte nach Ansicht von EZB-Präsidentin Christine Lagarde auch mit Hilfe einer gemeinsamen Börsenaufsicht überwunden werden.
17.11.2023, 11:07 Uhr
Redaktion: AWP
Während der starke Kapitalmarkt in den USA seit Jahrzehnten von der einheitlichen Aufsicht der SEC profitiere, finde die direkte Kontrolle in Europa weitgehend auf nationaler Ebene statt, sagte Lagarde bei einem Bankenkongress in Frankfurt. Das führe zu einer Zersplitterung bei der Anwendung von EU-Vorschriften.
«Die Schaffung einer europäischen Börsenaufsichtsbehörde, zum Beispiel durch Ausweitung der Befugnisse der ESMA, könnte die Lösung sein», sagte Lagarde mit Blick auf die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde. Dazu bräuchte die ESMA ihrer Ansicht nach «ein breitgefächertes Mandat, das auch eine direkte Beaufsichtigung umfasst, um systemische Risiken zu mindern», wie sie etwa von grossen grenzüberschreitenden Unternehmen ausgehen.
«Kapitalmarktunion wieder auf Kurs bringen»
Die Euro-Währungshüter der Europäischen Zentralbank drängen seit Langem auf Fortschritte bei der Vereinheitlichung von Finanz- und Kapitalmärkten in Europa, einschliesslich der Weiterentwicklung der Kapitalmarktunion. Bei der Kapitalmarktunion geht es im Kern darum, bürokratische Hürden zwischen den einzelnen Staaten der Europäischen Union abzubauen, um Unternehmen mehr Möglichkeiten zu geben, sich Geld zu beschaffen. Seit 2015 liegen Pläne der EU-Kommission dafür auf dem Tisch.
«Trotz zweier Aktionspläne der Europäischen Kommission bleibt der europäische Kapitalmarkt fragmentiert», stellte Lagarde fest. Für den grünen Umbau der Wirtschaft sind jedoch gewaltige Summen Kapital notwendig - auch von privaten Investoren. «Wir werden diese Übergänge nicht schaffen, wenn wir die Kapitalmarktunion nicht wieder auf Kurs bringen», sagte Lagarde. Die Europäer müssten auf ihrem «guten Willen aufbauen und weitergehen, denn sonst riskieren wir, dass Europa nicht in der Lage ist, die anstehenden Herausforderungen zu bewältigen», mahnte die EZB-Präsidentin.
Die Inflation in der Eurozone hat sich im November deutlich abgeschwächt. Die Verbraucherpreise lagen 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Analysten hatten im Schnitt eine Rate von 2,7 Prozent erwartet.
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