25.11.2024, 15:38 Uhr
Deutschlands grösste Stahlfirma Thyssenkrupp Steel Europe will in den kommenden Jahren mehrere tausend Stellen abbauen. Die Zahl der Arbeitsplätze soll innerhalb von sechs Jahren von aktuell rund 27 000 auf 16 000...
Die chinesische Zentralbank hat vor kurzem zum dritten Mal innerhalb eines halben Jahres ihre Leitzinsen erhöht. Mark Edwards, Portfolio Manager beim US-amerikanischen Asset Manager T. Rowe Price, erwartet durch diese Massnahme zwar ein leicht tieferes Wachstum. In seinem aktuellsten Kommentar begrüsst er die Massnahme allerdings, da sie für ein nachhaltigeres langfristiges Wirtschaftswachstum in China sorgen wird. Für Investoren bleibe der wichtigste Wachstumsmarkt nach wie vor sehr attraktiv.
Edwards erwartet kurzfristig einen weiteren Inflationsanstieg. Chinas Zentralbank ist gewillt, diesen zu bekämpfen, daher könnten zusätzliche Leitzinserhöhungen anstehen. Die chinesische Regierung wird allerdings die Entwicklungen und Konsequenzen der jüngsten Leitzinserhöhung sorgfältig beobachten, bevor weitere Massnahmen ergriffen werden. Die jüngste Entscheidung war eine Folge des schlechten Wetters in den wichtigsten Agrarregionen beziehungsweise der daraus resultierenden steigenden Nahrungsmittelkosten. Für die chinesische Regierung sind steigende Nahrungsmittelkosten wegen des direkten Einfluss auf die Stimmung in der Bevölkerung ein wichtiger Faktor, wird doch in China ein Drittel der Konsumausgaben für Nahrungsmittel aufgewendet. In den USA liegt dieser Wert vergleichsweise bei 13%. Das Wachstum Chinas wird möglicherweise ein wenig unter der Leitzinserhöhung leiden. Allerdings ist anzunehmen, dass der Markt die höheren Zinsraten bereits eingepreist hat. Daher ist Edwards der Überzeugung, dass die Massnahme richtig war, um das chinesische Wachstum und den Inflationsdruck einzudämmen.
Währungsaufwertung und strukturelle Reformen
Die jüngste Massnahme Chinas war ein weiterer Schritt, um die Inflation zu bekämpfen. Der nächste logische Schritt wäre es, die weitere Aufwertung des Renminbi zuzulassen. Es scheint allerdings unwahrscheinlich, dass die Regierung dies in absehbarer Zeit erlauben wird.
Der Fokus wird eher auf strukturellen Reformen liegen, mit Schwerpunkt auf eine kurzfristige Stabilisation bezüglich der aufkommenden Inflationsangst. Dies wird langfristig zu einem gesünderen und nachhaltigeren Wachstum führen. Investoren sollten daher bei China-Engagements auf diese Langfristigkeit fokussieren und sich nicht auf politische Entscheidungen versteifen, die allenfalls kurzfristig Einfluss auf die Finanzmärkte haben werden.
Chinesische Konsumtitel profitieren
Chinesische Konsumaktien sind momentan empfehlenswert, da diese ein relativ geringes politisches Risiko bergen und gleichzeitig in absehbarer Zeit ein beträchtliches Renditepotenzial ausweisen. Die Urbanisierung, Industrialisierung und rapide Zunahme der inländischen Konsumentenschicht haben die Wirtschaft Chinas in den jüngsten Jahrzehnten angetrieben. Diese Wachstumsstory hat sich nicht geändert Edwards ist daher weiterhin überzeugt, dass China langfristig ein solides Investment bleibt.