22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
China ist nach dem Ende der Corona-Beschränkungen zu Jahresbeginn wieder auf Wachstumskurs. Dies signalisiert eines der wichtigsten Konjunktur-Barometer der Volksrepublik – der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI).
Für die Industrie stieg der PMI im Januar auf 50,1 Punkte, gut drei Punkte höher als noch im Dezember, wie das Nationale Statistikbüro mitteilte. Damit liegt das Barometer knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Der Index im Dienstleistungssektor sprang sogar auf 54,4 Punkte, verglichen mit 41,6 Punkten im Dezember.
Nach dem Ende der Corona-Restriktionen bestehe also offenbar massiver Nachholbedarf bei Dienstleistungen, meint NordLB-Analyst Bernd Krampen gegenüber Reuters: «China ist zurück auf der Wachstumsschiene». Dies sei deutlich an dem Gesamtbarometer abzulesen, das die Entwicklung von Industrie und Dienstleistern zusammenfasst. Es stieg um mehr als zehn Punkte auf 52,9 Zähler.
Die Stimmung im chinesischen Unternehmenssektor scheine sich offenbar zügig aufzuhellen. Krampen verweist darauf, dass nach dem Ende der Covid-Restriktionen Anfang Dezember die Unsicherheit zunächst gross gewesen sei, ob es zu neuen massiven Corona-Ausbrüchen kommen könnte. «Tatsächlich war zwar ein deutlicher Anstieg von Infektions- und Todesfallzahlen zu beklagen, doch vermutlich ist die schwierigste Phase der Wiedereröffnung in den grösseren Städten nun vorbei, andere ländliche Regionen werden noch folgen», sagt der Analyst.
Die Einkaufsmanager-Daten stellen eine erste Momentaufnahme der Lage nach dem Ende der strikten Corona-Politik und dem chinesischen Neujahrsfest dar, das am Freitag endete. Die erwartete Infektionswelle nach der Aufhebung der Beschränkungen zog schneller als erwartet durch das Land und kurbelte den Konsum rund um die Feierlichkeiten an: Er lag zum Neujahrsfest um 12,2 Prozent höher als im vergangenen Jahr. Auch die Zahl der Ferienreisen innerhalb Chinas stieg um 74 Prozent, da sich die Menschen erstmals seit Beginn der Pandemie ohne Beschränkungen während der Feiertage im Land bewegen konnten.
«Geht das Infektionsgeschehen im Frühjahr und im Sommer zurück, dürften vor allem der Freizeitsektor und die Reisebranche davon profitieren», sagte VP Bank-Chefökonom Thomas Gitzel. Es könne von einer grossen Reisewelle ausgegangen werden. Auch der europäische Tourismussektor werde davon profitieren.
Die Wirtschaft in China wird laut der jüngsten Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) im laufenden Jahr um 5,2% wachsen, 2024 dann noch um 4,5%. Als potenzielle Gefahren, die auch auf die Weltwirtschaft durchschlagen könnten, sieht der Fonds allerdings weitere Corona-Infektionswellen in der Volksrepublik und eine starke Abkühlung auf dem dortigen Immobilienmarkt.