Chinas Exporte sinken unerwartet

Die Ausfuhren sanken eher überraschend. (Bild Shutterstock)
Die Ausfuhren sanken eher überraschend. (Bild Shutterstock)

Wie die Pekinger Zollbehörde mitteilte, sanken die Ausfuhren im Oktober im Jahresvergleich um 1,1 Prozent. Die Importe legten dagegen noch leicht um ein Prozent zu. Analysten hatten im Vorfeld zwar mit einem nur geringen Wachstum der Ausfuhren gerechnet, nicht aber mit einem Rückgang.

07.11.2025, 08:38 Uhr
Konjunktur

Redaktion: awp/sw

Bislang hatten sich Chinas Exporte in diesem Jahr trotz des Handelsstreits mit den USA als robust erwiesen. Vor allem Verkäufe in andere Regionen stützten die Ausfuhren. Fachleute führen den jüngsten Rückgang nun teils auf einen Basiseffekt zurück, da die Exporte im Oktober des Vorjahres besonders stark gestiegen waren. Einige Ökonomen verweisen auch darauf, dass Unternehmen in den Monaten zuvor Lieferungen vorgezogen haben könnten, um mögliche neue Zölle zu vermeiden.

Entspannung im Handelsstreit

Vergangene Woche hatten sich US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping getroffen und eine leichte Entschärfung des Handelsstreits vereinbart. Wie sich dies auf den Handel auswirkt, dürfte sich in den kommenden Monaten zeigen. Die USA sagten zu, ihre Zölle auf chinesische Waren um zehn Prozent zu senken, während China unter anderem den Import grösserer Mengen von US-Sojabohnen in Aussicht stellte.

Während Chinas Exporte in die USA im Oktober im Jahresvergleich um mehr als ein Viertel einbrachen, legten die Ausfuhren in andere Regionen kräftig zu, in die ASEAN-Staaten und nach Afrika jeweils um mehr als zehn Prozent. Die Ausfuhren in die Europäische Union stiegen um 0,9 Prozent. Auch der Handel mit Deutschland entwickelte sich etwas besser: Chinas Exporte in die Bundesrepublik stiegen um 2,4 Prozent, während die Importe aus Deutschland um 0,3 Prozent sanken.

Immobilienmarkt und Konsum belasten

Der Aussenhandel bleibt eine wichtige Stütze der chinesischen Wirtschaft. Gleichzeitig steht das Land vor grossen Herausforderungen: Der Immobilienmarkt steckt weiter in der Krise, auch der Konsum ist schwächer als erhofft. Im dritten Quartal legte die Wirtschaft um 4,8 Prozent im Jahresvergleich zu - weniger, als die Regierung mit ihrem Ziel von «rund fünf Prozent» anstrebt.

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