China: Keine Intel-Chips mehr in Regierungscomputern?

Die Behörden verbieten offenbar den Einsatz von Intel oder AMD-Chips in den Geräten der Regierung. (Bild Tester128/Shutterstock)
Die Behörden verbieten offenbar den Einsatz von Intel oder AMD-Chips in den Geräten der Regierung. (Bild Tester128/Shutterstock)

Laut «Financial Times» sollen die Behörden in der Volksrepublik künftig auf Chips von Intel oder AMD verzichten und nur noch heimische Produkte kaufen. Das hat auch Folgen für Microsoft – und verschärft das Verhältnis zu den USA.

25.03.2024, 09:43 Uhr

Redaktion: sw

China sendet widersprüchliche Signale – einerseits umwirbt es internationale Investoren, andererseits koppelt es sich zunehmend von ausländischen Technologielieferanten ab. So will die Volksrepublik künftig bei Regierungscomputern Mikroprozessoren der US-Anbieter AMD und Intel verbannen, wie am Wochenende zuerst die «Financial Times» berichtete.

Demnach hat Peking neue Richtlinien eingeführt, nach denen in Computern und Servern der chinesischen Regierung keine Mikroprozessoren der US-Konzerne mehr verbaut werden sollen. Neue Beschaffungsregeln sollen auch darauf abzielen, das Betriebssystem Windows von Microsoft durch einheimische Alternativen zu ersetzen. Entsprechende Regeln seien bereits im Dezember vorgestellt worden und würden jetzt umgesetzt, heisst es.

Aufgrund zunehmender geopolitischer Spannungen sind die Direktinvestitionen ausländischer Unternehmen 2023 auf einen Tiefstand gefallen. Die Wirtschaft leidet auch unter der ungelösten Immobilienkrise und der schwachen Konsumlaune der Chinesen.

Datenverkehr wird gelockert

Neue Impulse für die Wirtschaft sollen auch aus dem Ausland kommen: Dazu hat die chinesische Internetregulierungsbehörde angekündigt, mit sofortiger Wirkung die Regeln für den grenzüberschreitenden Datenverkehr zu lockern. Künftig sollen bestimmte Daten, die im internationalen Handel oder in der Produktion anfallen, bei der Übermittlung ins Ausland von möglichen Sicherheitskontrollen ausgenommen werden.

Damit reagiert die chinesische Regierung auf die Kritik ausländischer Unternehmen an den bisherigen Regelungen zum Datentransfer. Diese hatten in der Wirtschaft Verunsicherung gestiftet. «Die lange erwarteten Regelungen schaffen gerade für unsere mittelständischen Kunden hilfreiche Klarheit beim Transfer personenbezogener Daten», sagte Sebastian Wiendieck, der die Rechtsabteilung der Beratungsgesellschaft Rödl & Partner in Shanghai leitet, gegenüber dem Handelsblatt.

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