26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Die dramatischen krisenbedingten Wertverluste an den europäischen Immobilienmärkten haben neue Chancen für Wertzuwächse mit Value-Add-Strategien bei aussergewöhnlich geringem Risiko eröffnet. Dies schreibt Invesco Real Estate in einem neuen Marktbericht.
"Im Schatten der Krise haben sich viele Anleger ausschliesslich auf absolute Top-Objekte und -Lagen, sogenannte 'Super Prime'-Immobilien, konzentriert. Dadurch sind viele Immobilienobjekte ausserhalb des 'Super Prime'-Segments jetzt so günstig wie nie zuvor in den letzten vier Jahren", schreibt Rory Morrison, Senior Director of Fund Management bei Invesco Real Estate, in der jüngsten Ausgabe der Invesco-Publikation Market Update. Dadurch können Investoren aktuell Wertschöpfungspotenziale bei relativ geringem Risiko realisieren. Zudem zeigen die Ergebnisse der Untersuchungen von Immobilienanalysten, dass Value-Add-Fonds in der Erholungsphase nach einem Marktabschwung traditionell am stärksten profitieren. Damit könnte sich eine solche Strategie gerade jetzt besonders auszahlen.
Chancen mit Research identifizieren
Angetrieben von der freizügigen Kreditvergabe verlagerte sich der Schwerpunkt der Value-Add-Investments im Laufe des vergangenen Jahrzehnts zunehmend vom aktiven Immobilienmanagement hin zur "finanziellen Wertoptimierung" mit komplexen Finanzinstrumenten. Viele Investoren setzten auf allgemeine Marktbewegungen an Stelle komplexer Asset-Management-Strategien, um Erträge zu erzielen. "Im aktuellen Umfeld, in dem viele marktfremde Firmen bereits einer Marktbereinigung zum Opfer gefallen sind, sehen wir wieder gute Chancen für traditionelle Value-Add-Strategien. Mit Immobilienmarkt-Research und aktivem Management können erfahrene Immobilienmanager jetzt die Chancen identifizieren und nutzen, die durch die preislichen Verzerrungen im Bereich der Qualitätsimmobilien entstanden sind", so Morrison. Seiner Meinung nach können Investoren durch die Identifizierung von Preisverzerrungen aktuell mehr Mehrwert erzielen als mit einem "Buy-the-Market"-Ansatz. Mit Blick auf die nächsten fünf Jahre haben die Immobilienmarktexperten von Invesco Real Estate das Mietwachstum als wichtigsten Performancetreiber an den Immobilienmärkten identifiziert. "Wenn die Wertentwicklung vor allem vom Mietwachstum abhängt, ist das aktive Immobilienmanagement von zentraler Bedeutung. Buy-the-Market-Ansätze eignen sich eher in renditegetriebenen Marktphasen", schreibt Morrison.
Wertschöpfungspotenziale erkennen
Er nennt eine Reihe von Möglichkeiten, wie Investoren mit aktivem Asset Management bei relativ geringem Risiko Wertschöpfungspotenziale realisieren können. Beispielsweise könne durch eine Verbesserung der Mieterstruktur und Mietvertragslaufzeit aus einem zweitklassigen Objekt eine erstklassige Immobilie gemacht werden. Viele Gebäude in erstklassigen Lagen könnten durch Modernisierung oder Sanierung wieder auf 1A-Qualität angehoben werden, und Value-Add-Investoren könnten gezielt Objekte in Lagen identifizieren, die sich mit der Zeit zu erstklassigen Standorten entwickeln – und damit attraktiv für Core-Investoren werden – dürften. (na)