23.12.2024, 14:23 Uhr
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Sechs der neun Notenbanker votierten für stabile Zinsen, zwei wollten die Geldpolitik weiter straffen und eine Stimme entfiel auf eine Zinssenkung. Uneinigkeit ist in der Bank of England nicht unüblich, ein dreigeteiltes Abstimmungsergebnis kommt aber eher selten vor.
Die britische Zentralbank hat ihren Leitzins wie erwartet abermals nicht verändert. Er beträgt weiter 5,25 Prozent, wie die Bank of England nach ihrer geldpolitischen Sitzung in London mitteilte. Es ist bereits das vierte Mal in Folge, dass die Währungshüter stillhalten. Zuletzt hatten sie ihre Geldpolitik im Sommer gestrafft.
Angesichts der rückläufigen Inflation werden im Jahresverlauf aber deutliche Zinssenkungen erwartet. Die Bank of England verabschiedete sich dementsprechend von einer Passage in ihrer Erklärung, die bisher auf die Möglichkeit weiterer Zinsanhebungen hingedeutet hatte. Ähnliches hatte am Mittwochabend die US-Zentralbank Fed getan, die ihren Zins ebenfalls stabil hielt. Eindeutige Hinweise auf künftige Zinssenkungen finden sich in der Erklärung der Bank of England nicht.
Ebenfalls ähnlich wie Fed-Chef Jerome Powell äusserte sich der britische Notenbankchef Andrew Bailey. «Wir haben in den letzten Monaten gute Nachrichten zur Inflation erhalten. Sie ist stark gesunken», heisst es laut Mitteilung. «Aber wir müssen mehr Beweise dafür sehen, dass die Inflation auf das 2-Prozent-Ziel sinkt und dort bleiben wird, bevor wir die Zinsen senken können.»
Einigkeit über die Ausrichtung besteht im geldpolitischen Ausschuss der Bank of England derzeit nicht. Während sechs der neun Notenbanker für stabile Zinsen votierten, plädierten zwei von ihnen für eine weitere Straffung der Geldpolitik. Eine Stimme entfiel im Gegensatz dazu auf eine Zinssenkung.
Derzeit rechnen die Marktteilnehmer mit Zinssenkungen der Bank of England im laufenden Jahr von insgesamt etwas mehr als einem Prozentpunkt. Als möglicher Startzeitpunkt für die geldpolitische Wende gilt die übernächste Sitzung im Mai. Wobei die Chance auf eine erste Zinssenkung aktuell nur etwa 50 Prozent beträgt. Gemessen wird diese Wahrscheinlichkeit an Terminkontrakten am Anleihemarkt.