Breite Rally stärkt im Oktober die Performance von Hedge Funds

Anthony Lawler, Portfoliomanager und Mitglied des Investment-Komitees von GAM Alternative Investments Solutions, gibt einen monatlichen Überblick über die Performance von Hedge-Fund-Strategien.

10.11.2015, 14:14 Uhr
Alternatives

Gemässigte Töne der EZB und Äusserungen der US-Notenbank, die als positive Beurteilung der Konjunkturentwicklung, zugleich aber als Bekräftigung der „Datenabhängigkeit“ der Fed-Entscheidungen gewertet wurden, gaben den Märkten Auftrieb. Die Aktienmärkte erlebten weltweit eine kräftige Rally. Der MSCI World Index stieg um 8,0%, während sich der VIX, auch als Angstbarometer bezeichnet, von seinem Höchststand vom August weiter entfernte. Der anhaltende Rückgang des VIX lässt darauf schliessen, dass sich die Anleger weniger Sorgen um „Schocks“ für das derzeitige, von schwachem, aber stetigem Wachstum und niedrigen Inflationsraten gekennzeichnete Umfeld machen. Vielmehr scheinen sie wieder bereit zu sein, in risikoträchtige Anlageformen zu investieren. Der US Dollar Index stieg über den Monat um 0,6%, und der Barclays US Aggregate Bond Index beendete den Monat ungefähr da, wo er gestartet war. Hedge Funds verbuchten im Berichtsmonat ein Plus von 1,5%, gemessen am HFRX Global Hedge Fund Index.

Beiträge dazu kamen aus den meisten Anlageklassen, sagt Anthony Lawler, Fondsmanager bei GAM. „Kurssteigerungen bei Aktien, Unternehmensanleihen, dem US-Dollar und den meisten Staatsanleihen hatten alle ihren Anteil an der positiven Performance, die Hedge Funds im Oktober verzeichneten. Die eingegangenen Risiken lagen zu Beginn des Monats jedoch unter dem Durchschnitt. Dadurch erzielten die Trading-Fonds zwar Zuwächse, blieben aber hinter den Märkten zurück.“

Drei der vier HFRX-Hauptstrategien lieferten positive Ergebnisse von mindestens jeweils 1,9%: Event Driven, Equity Hedge und Relative Value. Der HFRX Macro/CTA Index fiel indessen um 0,8%. „Bei den Global Macro- und den Trend-Following-Fonds war das Bild im Oktober uneinheitlich“, führt Lawler aus. „Long-Positionen in Aktien und im US-Dollar waren vorteilhaft, ihnen standen jedoch uneinheitliche Bewegungen bei Rohstoffen und einigen Währungen gegenüber, die den positiven Effekt zunichte machten. Andere Aktien-, Credit- und Relative-Value-Strategien boten vor dem Hintergrund steigender Kurse und günstiger Bewegungen der Relative-Value-Spreads eine erfreuliche Performance.“

Zu Beginn der letzten zwei Monate des Jahres bleiben die Fonds in ihren bevorzugten Themen investiert, bei angemessenem Risiko, so Lawler. „An den wichtigsten Trades wird auch Anfang November festgehalten. Eine leichte Umschichtungsbewegung von Währungen in Aktien-Long-Positionen ist bei unseren Global Macro-Fonds zu beobachten. Zugleich halten diese Fonds an einer kleineren Long-Position im US-Dollar fest, trotz der Ungewissheit im Vorfeld der Fed-Sitzung im Dezember. Viele Trading-Fonds haben Long-Positionen in Unternehmensanleihen und europäischen Staatsanleihen aufgebaut. Sie erhoffen sich für diese Positionen Unterstützung sowohl von „datenabhängigen“ Notenbanken als auch von solchen, die noch weiter lockern wollen. Die Equity Hedge Funds haben ihr Brutto- und Nettoengagement beibehalten und rechnen mit weiteren Gelegenheiten durch eine breitere Streuung der Wertentwicklung und mit einer Honorierung ihrer Titelselektion.“

Quelle: GAM, Bloomberg, Bloomberg CLA, MSCI, Thomson Reuters

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