22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Während die Kryptowährung Bitcoin ihren Wert dieses Jahr mehr als verdoppelt hat, gibt der Goldpreis nach. Zufall? Nein, sagen die Experten von J.P. Morgan. Kryptowährungen seien unter institutionellen Investoren zunehmend akzeptiert – auf Kosten des Edelmetalls. Und das könnte erst der Anfang sein.
Mittelzuflüsse in Kryptofonds steigen, während Kapital aus Gold-Investments abfliesst. Diesen Trend stellen führende Investmentbanken seit geraumer Zeit fest. Dass Kryptowährungen dem Gold vor der Sonne stehen, wurde in diesen Wochen erneut offensichtlich. Während der Goldpreis knapp unter 1800 USD pro Unze dümpelt, weist der Preis für Bitcoins nach einem, wenngleich schmerzhaften, Zwischentief wieder kräftig aufwärts.
Nachdem er im Juli auf rund 28'000 USD gefallen, kostete ein Bitcoin zu Beginn dieser Woche erstmals wieder mehr als 50'000 USD. Noch ist das Allzeithöchst von 65'000 USD im April deutlich entfernt, aber die Erholung stellt vieles in den Schatten, was Analysten vorausgesagt haben.
Wiederum sind Umschichtungen vom als sicher, aber langweilig geltenden Gold in die feurige, zu einem grossen Teil noch unerschlossene Welt der Kryptowährungen für den Preisauftrieb zumindest mitverantwortlich. Sowohl Gold als auch Kryptowährungen weisen eine geringe Korrelation zu klassischen Investments auf und eigenen sich deshalb grundsätzlich zur Diversifikation und Absicherung.
Die US-Bank J.P. Morgan stellt generell eine steigende Akzeptanz von Kryptowährungen unter institutionellen Investoren fest. Verschiedene professionelle Anleger würden von ihren Vorbehalten abrücken und allmählich Positionen aufbauen. Diese Entwicklung stehe allerdings erst am Anfang, während die Allokation von Gold schon weit fortgeschritten ist.
Kryptofans dürften das gerne hören, wogegen es für die Anhänger des gelben Metalls eng werden könnte. Allein schon die Umschichtung eines kleinen Anteils von Gold-Positionen in Kryptowährungen könnte am Gold- und Kryptomarkt deutliche Spuren hinterlassen. Als Beispiel dafür verweist J.P. Morgan auf die Investitionen von Family Offices. Diese hielten aktuell nur 0,18% des Anlagevermögens in Bitcoins, jedoch 3,3% in Gold-ETF.
Sollten allmählich Kryptowährungen ein grösseres Gewicht bekommen, würde das bedeuten, dass allein in diesem Bereich Milliarden US-Dollar bewegt werden. Der Goldpreis hingegen käme in den kommenden Jahren unter strukturellen Gegenwind, meint die US-Bank.
Auch die Deutsche Bank beobachtet zunehmend Forderung von Investoren, Bitcoin statt Gold als Absicherungsinstrument zu nutzen. Auch der US-Vermögensberater BlackRock rechnet dem Finanzportal finanzen zufolge damit, dass Gold auf lange Sicht der Verlierer des Bitcoin-Booms wird.