23.12.2024, 10:40 Uhr
Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft haben sich nach Einschätzung von Finanzanalysten und Ökonomen im Dezember weiter eingetrübt. Das Gros der befragten Experten erwartet allerdings eine Seitwärtsentwicklung.
Mehr als die Hälfte der Privatanleger weltweit (54%) ist hinsichtlich der Anlagechancen in den nächsten zwölf Monaten zuversichtlicher als noch vor einem Jahr. Das geht aus der Global Investment Trends Survey 2015 hervor, einer von Schroders in Auftrag gegebenen Studie.
Neun von zehn Investoren (91%) rund um den Globus gehen davon aus, dass sie mit ihren Anlagen in den nächsten zwölf Monaten einen Kapitalzuwachs erzielen werden. In diesem Zeitraum erwarten Privatanleger weltweit eine anspruchsvolle Rendite von durchschnittlich zwölf Prozent.
Zunehmende Investitionsbereitschaft
Die von Schroders in Auftrag gegebene Umfrage unter 20.000 Privatanlegern in 28 Ländern belegt, dass der Appetit auf Finanzanlagen im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen ist: Die Hälfte der Befragten (50%) will in den kommenden zwölf Monaten mehr sparen oder investieren. 2014 planten dies nur 43%, 2013 lediglich 38%. Im Durchschnitt planen die Investoren, ihren Spar- bzw. Anlagebetrag um 8,5% zu erhöhen. Insgesamt 87% der Anleger weltweit wollen mit ihren Anlagen Erträge generieren.
Diskrepanz zwischen Ertragserwartung und Risikoneigung
Fast neun von zehn Privatanlegern (88%) gaben an, sie hätten mit ihren Anlagen in den letzten zwölf Monaten Gewinne erzielt im Schnitt zehn Prozent. Fünf Prozent verzeichneten hingegen Verluste. Im Vergleich dazu gaben die befragten Investoren vor zwei Jahren an, sie hätten seit der Rezession durchschnittlich einen Verlust von 4,6% erzielt.
Trotz der starken Zuversicht in diesem Jahr und der optimistischen zweistelligen Ertragserwartungen für die kommenden zwölf Monate förderte die Umfrage von Schroders eine deutliche Diskrepanz zwischen den erwarteten Erträgen und der Risikofreude der Anleger zutage. Denn viele Investoren bevorzugen kurzfristigere und risikoärmere Anlagen.
Bezeichnenderweise wollen Privatanleger nur 21% ihres Portfolios in risikoreiche und renditestarke Anlagen wie Aktien investieren. 45% des Anlegerkapitals fliesst in sichere und weniger ertragreiche Anlagen wie Barmittel, und ein Drittel (35%) wird in Anlagen mit mittlerem Risiko wie Anleihen platziert. An den Daten ist eine Neigung zu kurzfristigen Anlagen erkennbar: Fast die Hälfte (46%) bevorzugt Erträge innerhalb von einem oder zwei Jahren.
Trotz dieser Diskrepanz wollen nur weniger als ein Viertel der Privatanleger (23%) ihre Strategie ändern und professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Über ein Drittel der Investoren weltweit (34%) will weiter so investieren wie in den Vorjahren.
Massimo Tosato, Executive Vice Chairman von Schroders plc zu den Ergebnissen: Dass die Nachfrage nach regelmässigem Einkommen vorrangig ist, wird mehr als deutlich. Die Privatanleger wollen diverse Ertragsziele erreichen: Sie wollen die Ausbildung ihrer Kinder finanzieren, ihr erstes Eigenheim kaufen, ein neues Unternehmen aufbauen oder ihre Rente aufstocken. Die Notwendigkeit und der Anspruch, mit den Anlagen laufende Erträge zu generieren, sind stark ausgeprägt, insbesondere angesichts des Niedrigzinsumfeldes rund um den Globus.
Die Umfrage zeigt jedoch auch eine deutliche Diskrepanz zwischen den Renditeerwartungen der Anleger und deren Risikoneigung. Anleger, die in den nächsten Monaten zweistellige Renditen erwarten, aber weniger als ein Viertel ihres Portfolios (21%) in riskantere Anlagen investieren wollen, schätzen ihre Anlagestrategie vermutlich nicht realistisch ein. Eine Portfoliogestaltung, bei der das Risikoprofil den gewünschten Renditen entspricht, ist daher unumgänglich. Dazu bedarf es in den meisten Fällen professioneller Beratung.
Auf der Suche nach laufenden Erträgen
Weltweit sind Privatanleger aus Asien, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), Südamerika und Südafrika am stärksten auf Ertragsgenerierung ausgerichtet. Über 90% wollen in ertragsorientierte Anlagen investieren. In Nordamerika, Australien und Europa sind es über 80%. Interessanterweise planen nicht so viele britische Anleger (70%), in Anlagen mit regelmässigem Ertrag zu investieren. In der Regel investieren ertragsorientierte Anleger weltweit in Fonds (23%); direkt in Aktien (20%) oder in Immobilien entweder als Direktinvestition oder über Immobilienaktiengesellschaften (REITs) oder Immobilienfonds (10%).
Massimo Tosato zieht folgendes Fazit: Aufgrund der niedrigen Anleihe- und Bankzinsen und der langfristigen und stabilen Chancen, die gewöhnlich mit Dividendenwerten einhergehen, fassen Privatanleger in aller Welt ertragsorientierte Anlagen ins Auge. Sie erkennen den Wert, den Wiederanlage und Portfoliowachstum als Eckpfeiler ertragsorientierter Anlagestrategien bieten. Ebenso wichtig ist, dass die Privatanleger ihre Anlagen über viele Regionen und Anlageklassen diversifizieren.