21.11.2024, 09:43 Uhr
Auftragsmangel und höhere Kosten lassen immer mehr Unternehmen in Deutschland aufgeben. Im Oktober 2024 stieg die Zahl der beantragten Insolvenzen gegenüber dem Vorjahr um 22,9 Prozent. Damit liegt die Zuwachsrate...
Bargeld verliert in der Schweiz mehr und mehr an Beliebtheit, wie eine repräsentative Studie von moneyland.ch zeigt. Die wichtigsten beiden Zahlungsmittel sind Debit- und Kreditkarten.
Die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer, die Bargeld als völlig unverzichtbar empfinden, ist im vergangenen Jahr von 34% auf 30% geschrumpft. 67% der 1500 Befragten geben an, dass sie eher nicht oder gar nicht auf Bargeld verzichten könnten. Die wichtigsten beiden Zahlungsmittel sind in der Schweiz Debit- und Kreditkarten. Für jeweils 71% der Befragten sind sie eher oder völlig unverzichtbar. 28% der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer sagen, dass sie überhaupt nicht ohne Debitkarte auskommen könnten. Bei der Kreditkarte sind es mit 24% etwas weniger, wie die Zahlungsmittelstudie 2022 von moneyland.ch zeigt.
Selbst im stationären Handel wird immer öfter zum Kärtli statt zum Nötli gegriffen. Zwar geben 96% an, dass sie mit Bargeld zahlen – aber nur rund ein Drittel (34%) sagt, dass sie das mehrmals pro Woche oder noch öfter tun. Im Gegensatz dazu nutzt mit 54% mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Laden oft eine Debitkarte. Debitkarten werden in der Schweiz mittlerweile häufiger genutzt als Bargeld.
Online ist die Kreditkarte weiterhin das meistgenutzte Zahlungsmittel. Zwar sagen mit 84% mehr Schweizerinnen und Schweizer, dass sie mindestens ab und zu online auf Rechnung einkaufen, als mit Kreditkarten (80%). Aber 13% der Bevölkerung nutzen im Internet mehrmals pro Woche oder noch öfter eine Kreditkarte. Darauf folgen Twint und Debitkarten mit 8% – erst dann die Rechnung mit 7%.
Der grosse Gewinner im vergangenen Jahr war erneut Twint: Nachdem sich die App bereits im Corona-Jahr 2021 etablieren konnte, will mittlerweile mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung (56 Prozent) eher oder gar nicht mehr auf Twint verzichten. «Damit ist sie für Schweizerinnen und Schweizer mittlerweile die drittwichtigste Zahlungsmethode», so Manz. 64 Prozent geben an, dass sie im Laden damit bezahlen. Online sind es 56 Prozent. «Allerdings ist Twint für viele Nutzerinnen und Nutzer eher ein Gelegenheits-Zahlungsmittel», beobachtet Manz. Denn nur 17 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer nutzen Twint oft in Geschäften. Im Vergleich zu anderen beliebten Zahlungsmitteln ist das ein niedriger Wert.
Twint ist bei jungen Schweizerinnen und Schweizern stark überdurchschnittlich beliebt: 82% der 18- bis 25-Jährigen zahlen mit Twint im Laden, 75% nutzen die App online. Hingegen zahlen besonders viele Personen im Alter zwischen 50 und 74 Jahren überhaupt nie mit Twint.
Auch Debitkarten konnten zulegen: Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer besitzen eine neue Debit Mastercard oder Visa-Debit-Karte, mit der sie fast überall auch online bezahlen können, so moneyland.ch. Die Debitkarte ist nicht nur das wichtigste Zahlungsmittel im Laden, sondern mittlerweile nutzt auch rund die Hälfte der Bevölkerung online eine solche Karte.
Visa konnte im vergangenen Jahr die Zahl der Debitkarten-Nutzerinnen und -Nutzer besonders stark steigern: 50% der Bevölkerung gibt an, dass sie in Läden mit Visa-Debit-Karte oder V-Pay zahlen. Damit kommt Visa seinem Konkurrenten Mastercard etwas näher, mit dessen Debitkarten fast 80% der Bevölkerung in Läden zahlen. Der Grund dürfte laut moneyland.ch sein, dass neuerdings die Debitkarten für mehrere bedeutende Banken von Visa stammen.
Bei den kontaktlosen Zahlungsmethoden im Laden sind Kreditkarten weiterhin beliebt: 67% der Bevölkerung zahlen mit der Kreditkarte kontaktlos. Zudem zahlen nun wesentlich mehr Personen als vor einem Jahr kontaktlos mit der Debitkarte. So sind es bei Visa Debit beziehungsweise V-Pay beispielsweise fast doppelt so viele (40%) wie im Vorjahr (22%).
74% der Schweizer Bevölkerung nutzt mindestens eine kontaktlose Zahlungsmethode per Handy beziehungsweise App. Allerdings ist Twint die einzige mobile Zahlungslösung, die von der Mehrheit der Bevölkerung (64% im Laden, 56% online) genutzt wird. Jeweils rund ein Fünftel der Schweizerinnen und Schweizer nutzt im Laden die Coop-App, Migros-App und Apple Pay. Mit den verschiedenen Smartwatches bezahlt fast gar niemand in der Schweiz (jeweils weniger als 10%). Handy-basierte Zahlungslösungen sind vor allem bei 18- bis 49-Jährigen beliebt. Für Personen über 49 Jahre kommen mobile Zahlungslösungen hingegen fast gar nicht in Frage. Dasselbe gilt für die App-basierte Neobank Revolut.
Obwohl Bitcoin und andere Kryptowährungen im Vergleich zum Vorjahr etwas beliebter geworden sind, kann die grosse Mehrheit (90%) relativ gut auf sie verzichten. Die Studie zeigt aber deutlich: Bitcoin & Co. haben eine klare Zielgruppe. Mit 12% zahlen mehr als doppelt so viele Männer im Laden mit Kryptowährungen wie Frauen (5%). Und das sind vor allem junge Männer, denn Personen über 49 Jahre verwenden dieses Zahlungsmittel praktisch gar nie. Auch grundsätzlich werden die meisten Zahlungsmittel von mehr Männern als von Frauen genutzt. So zahlen beispielsweise 73% der Männer kontaktlos mit der Kreditkarte. Bei den Frauen sind es 62%. Eine Ausnahme ist Twint: Mehr Frauen als Männer nutzen die App.