22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Was wissen die Schweizer über Fonds? Dieser Frage ging AXA Investment Managers (AXA IM) auch in diesem Jahr wieder mit einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage nach. Zum dritten Mal in Folge hat das Unternehmen das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest damit beauftragt, die Schweizer zu ihrem Wissen und ihrer Einstellung gegenüber Investmentfonds zu befragen.
Erstmals wurde im Rahmen der Studie ein AXA IM Wissensindex mit der Aufteilung der Befragten in Profis, Fortgeschrittene, Anfänger und Unwissende entwickelt. Das Ergebnis: Der Wissensstand der Schweizer bleibt mit lediglich 44 von 100 Indexpunkten auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres. (2007: 51 Punkte). Knapp die Hälfte der Schweizer (48 %) ist in punkto Geldanlage Anfänger, 18 Prozent sind sogar als Unwissende einzustufen. Der Anteil der Fortgeschrittenen ist gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil geblieben. (2009: 29 %, 2008: 27 %). 2007 waren es noch 46 Prozent. Auch die Anzahl derjenigen, die sich wirklich gut auskennen, die so genannten Profis, hat sich gegenüber dem letzten Jahr kaum verändert (2009: 5 %, 2008: 4 %, 2007: 8 %).
Schweizer halten sich für Experten
Obwohl das tatsächliche Wissen der Schweizer in den vergangenen Jahren gesunken ist, hat die subjektive Einschätzung nicht gelitten. Ganze 52 Prozent stufen 2009 ihr Finanzwissen als gut oder sogar sehr gut ein. Die Schweizer halten sich somit für Experten in Finanzangelegenheiten. Ein Trugschluss wie folgende Untersuchungsergebnisse zeigen.
Finanz- und Wirtschaftskrise führt zu Verunsicherung
Die Menschen sind verunsichert und trauen sich beim Thema Investmentfonds keine Entscheidungen mehr zu. So ist das Wissensniveau in der Schweiz nicht etwa deshalb so niedrig, weil viele Fragen falsch beantwortet wurden. Vielmehr waren sich die Schweizer so unsicher, dass sie wie bereits im Vorjahr oft mit weiss nicht geantwortet haben. Dies spiegelt sich vor allem bei konkreten Fragen zu Investmentfonds wider. So antworteten beispielsweise 21 Prozent mit weiss nicht auf die Frage, ob Fondsanteile in der Regel täglich, also ohne die Einhaltung von Fristen verkauft werden könnten. 36 Prozent der Befragten verneinten diese korrekte Aussage sogar. Über die Hälfte der Schweizer weiss also nicht, dass Fonds täglich verfügbar sind.
Ebenfalls bedenklich ist ein weiteres Ergebnis: 65 Prozent der Befragten stimmten der Falsch-Aussage zu: Wenn eine Fondsgesellschaft in Konkurs geht, verlieren Anleger ihr dort angelegtes Geld. Elf Prozent antworteten mit weiss nicht. Somit wissen nur 24 Prozent der Schweizer, dass Fonds nicht zur Konkursmasse gehören. Paradox: Trotz der Skepsis gegenüber Fonds sind 50 Prozent der Befragten der Meinung, dass es jetzt wegen der niedrigen Einstiegskurse attraktiv sei, in Fonds zu investieren.
Aus den Augen, aus dem Sinn
So wie das Wissensniveau ist auch die Anzahl der Fondsbesitzer in der Schweiz nach wie vor auf niedrigem Niveau. Weniger als ein Fünftel der Schweizer (15 %) hält aktuell Fondsanteile (2008: 17%). Markus Mündel, Senior Consultant bei der Finanzforschung von TNS Infratest überraschen diese Ergebnisse nicht: Der Zusammenhang zwischen Fondsbesitz, Fondsaffinität und dem Wissensstand der Menschen ist ein typisches Ergebnis. Die Menschen sind verunsichert, ziehen sich aus Fonds zurück und antworten daher weniger selbstsicher. Mündel vergleicht dies mit dem Kauf einer Digitalkamera. Vor dem Kauf beschäftige man sich meist intensiv mit der Thematik, den Vor- und Nachteilen und vergesse die Details dann wieder schnell. Nach dem Motto Aus den Augen, aus dem Sinn. Es sei also nicht verwunderlich, dass die Schweizer sich mit Antworten
zurückhalten, so Mündel. Fonds sind aktuell einfach nicht so präsent für viele Menschen.
Wissensniveau in vier europäischen Ländern vergleichbar
Der Vergleich mit anderen Ländern, in denen die Studie durchgeführt wurde, zeigt deutliche Parallelen beim Wissensstand der Menschen. Das Wissensniveau ist in der Schweiz mit 44 Indexpunkten gegenüber 45 Punkten in Deutschland und jeweils 44 in Österreich und den Niederlanden weitestgehend identisch. Interessant ist dabei, dass 52 Prozent der Schweizer ihr Finanzwissen selbst als gut oder sogar sehr gut einschätzen. Diesen Optimismus teilen sie mit den Österreichern mit ebenfalls 52 Prozent. In Deutschland denken dies nur 47 Prozent, in den Niederlanden optimistische 70 Prozent.