22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Ein sich abkühlender Arbeitsmarkt und ansteigende Nahrungsmittel- und Energiepreise lassen den US-Konsumenten um seine Zukunft sorgen. In Japan ist hingegen das Potenzial für das Zusammentreffen positiver Faktoren sehr hoch. Der Aktienmarkt ist billig und überkapitalisiert.
Der US-Konsument hat die Hoffnung auf eine baldige Entspannung der wirtschaftlichen Situation aufgegeben. Der vom Conference Board ermittelte Index zum KonsumentenÂvertrauen fiel im Juni auf den Wert von 50.4 und somit auf den tiefsten Stand seit 1992. Nicht einmal die Anschläge vom 11. September 2001 und der Hurrikan Katrina im Jahre 2005 erschütterten das Vertrauen so stark. Denn im Gegensatz zu damals wird heute mit einem Anhalten der Krise gerechnet. Seit dem Ausbruch der Subprime-Krise im Juli 2007 verlor der Index zum Konsumentenvertrauen 61.5 Punkte. Auch die Umfrageergebnisse zu den Zukunftserwartungen zeichnen ein düsteres Bild: Der Teilindex steht mit 41.0 beim tiefsten seit Beginn dieser Erhebungen im Jahre 1967 je erreichten Wert. Der US-Verbraucher ist mit der Situation fallender Häuserpreise, ansteigender Nahrungsmittel- und Energiepreise und mit einem sich abkühlenden Arbeitsmarkt konfrontiert, und er geht davon aus, dass sich diese Konstellation nicht so schnell ändern wird.
Günstige Bewertungen sprechen für Japans Aktienmarkt
Die Rezessionsängste blühen angesichts solcher Zahlen weiter auf. So stuft etwa auch die SNB die Risiken einer abkühlenden Konjunktur höher ein als die Bekämpfung der Teuerung. Dies wirkt sich direkt in unserer Bondstrategie aus: In der Schweiz ändern wir die Duration von minus einem halben Jahr gegenüber Benchmark auf neutral bis leicht positiv. Die Laufzeiten 0-3 Jahre sind untergewichtet, diejenigen von 5-10 Jahre übergewichtet und die Laufzeiten 10 Jahre plus leicht untergewichtet.
Sehr hoch ist das Potenzial für das Zusammentreffen positiver Faktoren hingegen in Japan. Der Inflationsschub bricht die Deflationsmentalität der Konsumenten, grössere Anschaffungen werden nicht mehr aufgeschoben in der Hoffnung, morgen werde eh alles billiger sein. Als energieeffizienteste Volkswirtschaft hat die japanische Wirtschaft zudem einen nicht zu unterschätzenden komparativen Vorteil. Japanische Aktien sind zurzeit billig und überkapitalisiert. Da wir den Ausverkauf Ende des 1. Quartals als übertrieben einstufen, haben wir Japan aufgestockt. Wir konzentrieren uns dabei auf eine Erhöhung inlandorientierer Werte aus den Branchen Finanz, Chemie und Bau.
Bei den Rohstoffen ist aufgrund der Wirtschaftsabschwächung hingegen mit einem Rückgang v.a. der Energiepreise zu rechnen, weshalb wir das Untergewicht von Rohstoffen in unserer Balanced-Strategie beibehalten. Ein Übergewicht halten wir bei den Hedge-Funds, die mit einem attraktiven Rendite-Risiko-Verhältnis bestechen. Die gegenüber Anleihen attraktiveren Aktien gewichten wir weiterhin mit 1% über und favorisieren grosskapitalisierte Titel sowie Wachstumstitel aus den Bereichen IT, Pharma und Basiskonsumgüter. Die Sektoren Finanzwesen, Kapitalgüter und zyklischer Konsum sowie die teuren kleinkapitalisierten Titel halten wir weiter für unattraktiv.