ASIP-Performancevergleich: Pensionskassen gut erholt

Nachdem die Performance der Pensionskassen im zweiten Halbjahr 2011 unter grossem Druck stand, hat sie sich in der ersten Jahreshälfte 2012 gut erholen können, wie der aktuelle ASIP Performancevergleich zeigt.

22.08.2012, 16:15 Uhr

Redaktion: sek

Die Medianrendite des Gesamtportfolios beträgt für die letzten 12 Monate +3.6% und für die erste Jahreshälfte 2012 +3.5% - trotz grossen Verunsicherungen der Märkte in diesem Zeitraum. Die globalen Finanzmärkte waren in den letzten 12 Monaten beeinflusst von politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen in Europa und weiteren Teilen der Welt. Im Gegensatz zu 2011, wo die Obligationen die höchste Rendite erzielten, waren es im ersten Halbjahr 2012 die Aktien, welche überperformt haben.

Vor allem Aktien Nordamerika (+9.7%), Aktien Ausland (+5.8%) und Aktien Emerging Markets (+5.6%) sind zu erwähnen. Die Obligationen finden sich im Mittelfeld des Performancespektrums wieder (Obligationen Euro und Obligationen FW +3.2%, Obligationen CHF +2.1%). Rohstoffe haben nur eine Performance von -4.0% erzielt. Somit wurde die wirtschaftliche und finanzielle Abschwächung dank den Aktien etwas aufgefangen. Im Universum beanspruchten Schweizer Aktien im ersten Halbjahr 2012 im Median rund 10% der Vermögensanlagen und ausländische Aktien rund 21%.2012 wurden keine bedeutenden Änderungen in der Vermögensallokation festgestellt. Die Änderungen sind in erster Linie auf Variationen im Markt und nicht auf aktive Entscheidungen zurück zu führen. Ende erstes Halbjahr 2012 beträgt der Aktienanteil im Median ca. 30% und der Obligationenanteil im Median ca. 45%.

Hintergrundinformationen zur Studie:
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Die positive Halbjahres-Performance 2012 entspricht unserer Erkenntnis, dass kurzfristige Kursschwankungen einen deutlichen Einfluss auf die Gesamtperformance der Pensionskassen haben können, und dass dies bei einer Lagebeurteilung berücksichtigt werden muss. Der Handlungsbedarf bleibt bestehen. Die kurzfristig positive Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass das komplexe Zusammenspiel von Rentenalter, Mindestumwandlungssatz, Performance und Mindestzins auf eine Lebenserwartung ausgerichtet ist, die von der heutigen und den kommenden Rentnergenerationen zum Teil deutlich überschritten wird.

Jeder neue Rentner beschert seiner Pensionskasse heute real einen finanziellen Verlust, weil er im Durchschnitt für seine Lebenserwartung beim heutigen Mindestumwandlungssatz zu wenig angespart hat. Um die langfristige Stabilität der zweiten Säule nicht langsam, aber stetig unterspülen zu lassen, braucht es an verschiedenen Stellen Korrekturen. Eine Senkung des Mindestumwandlungssatzes würde den Pensionskassen die notwendige Flexibilität zurückgeben, um auf verschiedene Kombinationen von steigender Lebenserwartung und mittelfristig wechselnder Performance angemessen zu reagieren.

Der Performancevergleich ist mit einem Gesamtvermögen von rund CHF 180 Milliarden, 59 teilnehmenden Pensionskassen und über 850 erfassten Portfolios der grösste unabhängige Performancevergleich in der Schweiz. Er wird auf halbjährlicher Basis durch das Beratungsunternehmen Towers Watson im Auftrag des Schweizerischen Pensionskassenverbandes (ASIP) erstellt. Der Performancevergleich steht allen Pensionskassen in der Schweiz zur Teilnahme offen. Er bietet den partizipierenden Pensionskassen die Möglichkeit, die Rendite des Gesamtportfolios sowie die Renditen ähnlicher Mandate verschiedener Anbieter aus neutraler Sicht zu vergleichen. Der Pensionskassenverband als Trägerorganisation bietet Gewähr dafür, dass der Vergleich ausschliesslich den Interessen der Vorsorgeeinrichtungen dient und unabhängig von Marketinginteressen ist.

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