22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Der Optimismus von vermögenden Anlegern in Bezug auf Wirtschaft und Aktien hat im dritten Quartal leicht zugenommen. Er wird allerdings durch den Handelskrieg und politische Unsicherheiten in den jeweiligen Heimatregionen gedämpft, wie eine Studie der UBS zeigt.
Vermögende Privatpersonen und Firmeninhaber sind in Bezug auf die Wirtschaft und Aktien weltweit etwas positiver gestimmt als noch im letzten Quartal. Allerdings beunruhigt sie der Handelskrieg zwischen den USA und China, weshalb sie höhere Barmittelbestände halten. Auch politische Entwicklungen in ihrer Heimatregion führen zu Unruhen bei den Anlegern. Dies zeigen die Ergebnisse der "Investor Sentiment"-Umfrage, welche vierteljährlich von UBS Global Wealth Management durchgeführt wird.
Die Umfrage, bei der mehr als 4'600 vermögende Anleger und Unternehmer in 18 Regionen der Welt befragt wurden, zeugt von einer verbesserten Stimmung zum Ende des dritten Quartals im Vergleich zu den vorhergehenen Monaten. Gut die Hälfte der Befragten brachten ihren Optimismus für die weltweite Wirtschaft zum Ausdruck, 61% sind optimistisch für die Wirtschaft in ihrer Heimatregion. Im Quartalsvergleich ergibt sich somit ein Anstieg um jeweils zwei Prozentpunkte. 56% brachten ihre Zuversicht für Aktien in ihrer Heimat zum Ausdruck, ein Plus von einem Prozentpunkt.
Allerdings erklärten gemäss Studie fast drei Viertel der Befragten, dass sie von der durch den Handelskrieg ausgelösten Marktvolatilität betroffen seien. Als Folge sagten 34%, dass sie mehr Geld in Barmittel umschichteten – wobei dies die am weitesten verbreitete Reaktion auf die Handelsentwicklungen unter den Befragten ist. In diesem Quartal stiegen denn auch die Barmittelbestände um einen Prozentpunkt auf 27% der Portfolios der Befragten, was laut UBS deutlich über dem vom UBS Chief Investment Office Global Wealth Management (CIO GWM) empfohlenen Prozentsatz liegt.
Auch bei den Firmeninhabern ist ein gedrosselter Optimismus zu beobachten. Lediglich jeder dritte Umfrageteilnehmer gab an, dass die Einstellung neuer Mitarbeiter geplant sei, was einem Rückgang von fünf Prozentpunkten entspricht. 44% sagten, dass sie in den kommenden sechs Monaten eine weltweite Rezession für sehr wahrscheinlich halten. Die UBS schreibt allerdings, dass das CIO GWM eine weltweite Rezession in den kommenden zwei Quartalen für unwahrscheinlich halte, da die Stärke in wichtigen Bereichen, zum Beispiel beim US-Konsum, die Schwäche des verarbeitenden Gewerbes kompensiere.
Am stärksten beunruhigt sind die Befragten allerdings durch die politischen Entwicklungen in ihrer Heimatregion (47%). 44% äussern auch ihre Beunruhigung hinsichtlich eines weltweiten Handelskriegs. Dies zeigte sich vor allem in der Region USA, wo sich 60% um die Innenpolitik und 44% um den Handel sorgten. Paula Polito, Client Strategy Officer bei UBS GWM, erklärt: "Geopolitische Sorgen wie der Handelskrieg dämpfen den Optimismus der Anleger. Zwischen Anlageverhalten und Situationsbeurteilung ist jedoch ein Widerspruch zu beobachten – Anleger halten grosse Barmittelbestände und warten ab, obwohl knapp 50% in den kommenden sechs Monaten einen Anstieg der Aktienmarktrenditen erwarten.»
Bei Schweizer Anlegern konnte weltweit einer der grössten Sprünge in der Einschätzung der Wirtschaft verzeichnet werden: Im Vergleich zu 49% im zweiten Quartal gaben sich im dritten Quartal 55% optimistisch. 60% brachten ausserdem ihre Zuversicht für Schweizer Aktien zum Ausdruck, ein Plus von 16 Prozentpunkten. Diese Zuversicht machte sich direkt in den Portfolios bemerkbar, wo die Barmittelbestände von 30% auf 25% unter den globalen Durchschnitt zurückgingen. Ein Drittel der Firmeninhaber hierzulande sagte, dass eine weltweite Rezession in den kommenden sechs Monaten sehr wahrscheinlich sei – ein Wert, der ebenfalls unter dem weltweiten Durchschnitt liegt. Die grösste Sorge der Anleger ist die Cyber-Sicherheit – 33% der Befragten äusserten hierzu ihre Bedenken.
Im Gegensatz zu der Schweiz blieb der Optimismus der restlichen europäischen Anleger in Bezug auf die Wirtschaft im Quartalsvergleich fast
unverändert. Wie auch in den USA beziehen sich die Sorgen der europäischen Anleger hauptsächlich auf die Innenpolitik (43%), während 39% sich um die langfristige nationale Wettbewerbsfähigkeit und um Steuererhöhungen besorgt zeigen. Im Vereinigten Königreich ist die Innenpolitik die grösste Sorge (51%), gefolgt vom Brexit mit 49%, was kaum überraschen dürfte. In Deutschland war das Niedrigrenditeumfeld mit bei knapp der Hälfte die grösste Sorge der Befragten, in Italien die Staatsverschuldung.