Amazon verkauft nun auch noch Autos

In einigen US-Staaten kann man Hyundai neuerdings bei Amazon einkaufen. Geliefert wird noch an den lokalen Händler. (Bild VanderWolf Images/Shutterstock)
In einigen US-Staaten kann man Hyundai neuerdings bei Amazon einkaufen. Geliefert wird noch an den lokalen Händler. (Bild VanderWolf Images/Shutterstock)

Der Onlinehändler steigt in den amerikanischen Autohandel ein. Amazon startet mit Hyundai, doch sollen später auch noch anderer Marken einfach im Netz bestellt werden können. Geliefert wird dabei noch nicht nach Hause.

11.12.2024, 10:29 Uhr

Der amerikanische Tech-Konzern Amazon verkauft auf seiner Plattform bislang vor allem Haushaltsgüter, Kleidung und Elektronik. Nun hat das Unternehmen auch mit dem Verkauf von Neuwagen begonnen.

Zunächst sei das Angebot in 48 Städten der USA wie San Francisco und Washington D.C. verfügbar und beschränke sich auf Modelle des Herstellers Hyundai, teilte das Unternehmen mit. Wer bis Mitte Januar ein Auto bestelle, erhalte einen Amazon-Gutschein über 2300 Dollar, wirbt der Handelsriese.

Die Kooperation mit Hyundai soll nur der Auftakt sein. Weitere Hersteller und Händler könnten ihre Autos ebenfalls über Amazon verkaufen, erklärt Fan Jin, der Chef von Amazons globaler Autosparte. «Es ist noch immer früh für uns», sagt er. Der Onlinehändler wolle den Autokauf «kundenfreundlicher und transparenter» machen. Die nötigen Verträge und Vereinbarungen könnten digital unterschrieben werden.

Neben Hyundai-Fahrzeugen werden im Amazon-Shop schon heute Modelle von BMW und Nissan angezeigt, sie sind bislang allerdings nicht bestellbar.

Sogar mit Restwert

Modelle von Hyundai können dagegen ab sofort bei Amazon konfiguriert, finanziert und bezahlt werden. Der Onlinehändler nimmt offenbar auch alte Autos in Zahlung. Der Restwert werde mithilfe eines Onlinerechners kalkuliert, heisst es dazu.

Die Händler sind im neuen Vertriebsmodell allerdings nicht komplett aussen vor. Denn bis zur Haustür werden die bestellten Modelle nicht geliefert. Sie müssen bei einem nahe gelegenen Händler abgeholt werden. Wie stark die Händler am Verkauf finanziell beteiligt werden, legt Amazon nicht offen.

Komplexer Direktvertrieb

Der Autohandel ist in den USA ein komplexes, je nach Bundesstaat unterschiedlich reguliertes Geschäft. So wäre ein Direktverkauf durch Amazon aus juristischen Gründen einstweilen noch nicht möglich. Als Vorreiter für den digitalen Direktvertrieb gelten Marken wie Tesla oder Rivian, die ihre Autos direkt über ihre Website vertreiben und auf ein Händlernetz verzichten. Ein Modell, das chinesische Marken wie Nio oder Polestar kopiert haben.

Bislang vertreiben Hersteller ihre Autos online aber vorwiegend in einem «Mischmodell», bei dem auch die Händler stark eingebunden werden. Das decke sich auch mit den Kundenbedürfnissen, heisst es aus der Industrie. Denn auch wenn viele Kunden online nach einem Neuwagen suchen und sie dort vergleichen, bleibt der stationäre Handel relevant, zeigt eine Umfrage der Marktforscher von Yougov.

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