22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
US-Konzerne sind bezüglich Umsatz- und Gewinnwachstum führend. Das ist das Fazit einer Analyse von EY der weltweit 1000 umsatzstärksten Unternehmen. Europäische Firmen verlieren den Anschluss. Die Schweizer Konzerne behaupten sich gut.
US-Konzerne sind in punkto Umsatz- und Gewinnwachstum weltweit führend: Während die grössten nordamerikanischen Unternehmen ihren Umsatz im vergangenen Jahr um durchschnittlich 9,0 Prozent steigern konnten, lag das Umsatzwachstum der grossen europäischen Unternehmen im Schnitt nur bei 4,3 Prozent. Asiens Grossunternehmen schafften ein Wachstum von 8,4 Prozent. Und auch beim Gewinnwachstum verlieren Europas Top-Konzerne den Anschluss: Sie konnten 2018 den operativen Gewinn nur um 3,9 Prozent erhöhen, während die US- und asiatischen Konzerne mit 8,1 respektive 9,8 Prozent mehr als doppelt so stark zulegten.
17 dieser weltweit 1000 grössten Unternehmen stammten aus der Schweiz, die 2018 einen kumulierten Umsatz von 629 Milliarden Franken erzielten (ein Plus von 5,8 Prozent gegenüber Vorjahr); die Betriebsgewinne auf Stufe EBIT erhöhten sich im Vergleich zu 2017 auf neun Prozent. Zum Vergleich: Die 44 deutschen in der Analyse vertretenen Unternehmen konnten den Umsatz zwar um 1,2 Prozent steigern, doch der Gewinn sank um zehn Prozent. Die 45 aus Frankreich stammenden Top-Konzerne wiederum erhöhten dem Umsatz auf 6,8 Prozent und den Gewinn um zehn Prozent. Das sind Ergebnisse einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, für die die Bilanzzahlen der jeweils 1’000 umsatzstärksten börsenkotierten Unternehmen der Welt analysiert wurden. Banken und Versicherungen sowie Beteiligungsgesellschaften sind in dieser Untersuchung nicht enthalten.
Stefan Rösch-Rütsche, Partner und Leiter Transaction Advisory Services von EY in der Schweiz, kommentiert: "Die Top-US-Konzerne sind derzeit in vielen Branchen das Mass der Dinge. Sie profitieren vom grossen und prosperierenden Heimatmarkt und von der hervorragenden Entwicklung der US-Technologie-Konzerne. Dem hat Europa zurzeit wenig entgegenzusetzen – das Wirtschaftswachstum schwächelt, viele europäische Unternehmen leiden unter dem Handelsstreit zwischen China und den USA, und zahlreiche Konzerne befinden sich in tiefgreifenden Umbruchphasen."
Wie weit die führenden US-amerikanischen Konzerne vor der europäischen und auch der asiatischen Konkurrenz liegen, zeigt ein Blick auf das Ranking der 1000 gewinnstärksten Unternehmen der Welt: Sieben der zehn Unternehmen mit dem höchsten operativen Gewinn haben ihren Sitz in den USA. Mit umgerechnet 69 Milliarden Franken war Apple im vergangenen Spitzenreiter im Gewinnranking. Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung platzierte sich mit umgerechnet rund 52 Milliarden Franken auf Rang zwei.
"Europas Top-Konzerne erwirtschaften deutlich niedrigere Gewinne als die führenden US-Unternehmen. Die Gewinnstärke der US-Technologieunternehmen ist beeindruckend. Im Durchschnitt bleiben bei US-Konzernen 32 Prozent mehr Gewinn hängen als bei ihren europäischen Mitbewerbern", beobachtet Rösch-Rütsche. Hinzu komme, dass in Europa 34 Prozent der europäischen Top-Unternehmen aus der Autoindustrie, dem Maschinen- und Anlagebau oder der Chemiebranche stammen, während in Nordamerika der Anteil der Industrieunternehmen nur 20 Prozent betrage. Gleichzeitig sei der Anteil der IT- und Telekommunikationsunternehmen in den USA mit 18 Prozent fast doppelt so hoch wie in Europa (11 Prozent).
Auf der anderen Seite des Atlantiks und zunehmend auch in China entwickle sich die Technologie-Industrie zur Leitbranche und lege dabei eine bemerkenswerte Dynamik an den Tag – weitgehend unabhängig von Konjunkturzyklen, so Rösch-Rütsche. "Die USA und China geben in der digitalen Wirtschaft derzeit den Takt vor und setzten Standards und Regeln, nach denen sich zunehmend auch grosse Player aus anderen Branchen und Ländern richten müssen. Europa hat darauf noch keine Antwort gefunden", sagt er. Die weltweit 195 in der Studie von EY vertretenen Industrieunternehmen erzielten mit 4725 Milliarden Franken den höchsten kumulierten Umsatz einer einzelnen Branche (neun Prozent Wachstum im Vergleich zu 2017).
Die 28 Pharma- und Biotechunternehmen wiederum erzielten insgesamt einen Umsatz von knapp 749 Milliarden Franken, immerhin noch vier Prozent mehr als 2017. Mit 23 Prozent das höchste Wachstum gegenüber Vorjahr erzielte 2018 die Öl- und Gasbranche. Dieser Industriebereich erzielt mit 56 Prozent auch das höchste Gewinnwachstum (auf Stufe EBIT) gegenüber Vorjahr. Die Gewinnentwicklung der Industriefirmen betrug 17 Prozent, während die Gewinne der Pharma- und Biotechkonzerne um drei Prozent zurückgingen.