Aktivistischer Investor Cevian steigt bei UBS ein

UBS hat das Interesse des schwedischen Aktivisten Cevian geweckt, wie zuvor schon das von anderen Asset Managern. (Bild. Shutterstock.com/nitpicker)
UBS hat das Interesse des schwedischen Aktivisten Cevian geweckt, wie zuvor schon das von anderen Asset Managern. (Bild. Shutterstock.com/nitpicker)

Der aktivistische Investor Cevian aus Schweden hat in die Grossbank UBS investiert und traut dieser Grosses zu. Die Investmentgesellschaft aus Schweden hat einen Anteil von 1,3 Prozent der UBS-Aktien im Wert von 1,2 Mrd. Euro gekauft.

19.12.2023, 08:45 Uhr
Banken

Redaktion: AWP/hf

Cevian Capital, die auch in der Schweiz ein Büro betreibt, ortet nach der Übernahme der Credit Suisse bei der UBS ein «signifikantes» Potential bei der Bewertung. Der Bank leiste bei der Integration der CS «hervorragende» Arbeit, lässt sich Cevian-Mitgründer Lars Förberg in einer Mitteilung zitieren.

Die UBS sei nun die grösste globale Vermögensverwalterin mit einer einzigartigen Marktposition und Finanzkraft. Wenn die Bewertungslücke zur US-Bank Morgan Stanley (mit dem zweifachen Kurs zum materiellen Buchwert) geschlossen werde, sei die UBS-Aktie 50 Franken wert, so Förberg.

«Grösste Chance im Finanzsektor»

Die 'Financial Times' hatte bereits zuvor über den Einstieg von Cevian bei der UBS berichtet. Cevian-Mitgründer Förberg sprach gegenüber der Wirtschaftszeitung von der «grössten Chance im globalen Finanzsektor».

Die Investmentfirma gehe davon aus, dass die UBS ihre Bewertung in den nächsten drei bis fünf Jahren verdoppeln könne, schrieb die FT weiter. Die UBS werde derzeit wie eine durchschnittliche europäische Bank bewertet und nicht als führende globale Vermögensverwalterin. Er glaube daran, dass die UBS langfristig deutlich profitabler werden könne, wird Förberg zitiert.

Cevian sei nun mit knapp einem Zehntel des Gesamtportfolios in UBS-Aktien investiert, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Personen, die mit der Sache vertraut sind. Die Schweden gehörten damit zu den Top-10-Aktionären der Schweizer Grossbank.

Cevian habe die UBS bereits seit ungefähr 15 Jahren verfolgt, schreibt die FT unter Berufung auf Insider weiter. Die Gesellschaft habe vor dem Kollaps der Credit Suisse auch überlegt, eine aktivistische Position bei der CS einzunehmen. Aber habe das Investment als zu riskant eingeschätzt.

Aktie so teuer wie zuletzt 2008

Cevian bevorzuge es, hinter den Kulissen zu arbeiten: Der Aktivist habe bei der UBS keinen Verwaltungsratssitz angestrebt und Präsident Colm Kelleher und CEO Sergio Ermotti unterstützt, sagen laut FT Personen, die mit der Sache vertraut sind.

US-Schwergewichte unter den Asset Managern wie Fidelity und Capital Group haben dem Artikel zufolge ebenfalls ihre UBS-Beteiligungen in diesem Jahr signifikant erhöht. Die UBS wollte den FT-Artikel nicht kommentieren.

Am Vorabend schlossen die Aktien der Grossbank an der Börse auf 25,35 Franken. Damit stehen sie im bald zu Ende gehenden Jahr 47 Prozent im Plus. Vergangenen Freitag hatten sie ein Mehrjahreshoch auf 26,28 Franken erreicht. So teuer waren sie seit über 15 Jahren nicht mehr.

Am Dienstag eröffneten UBS in leicht festerem Gesamtmarkt 1,85 Prozent höher auf 25.82 Franken.

Cevian schon bei ABB erfolgreich

Cevian Capital ist eine 2002 gegründete schwedische Investmentgesellschaft mit Sitz in Stockholm und Büros in Pfäffikon SZ und London.

In der Schweiz ist die Finanzgesellschaft keine unbekannte. Sie ist als Ankeraktionärin beim Industriekonzern ABB engagiert und hat sich dort erfolgreich für die Umstrukturierung und den Verkauf von Geschäftseinheiten eingesetzt.

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