Aktienübergewicht nochmals erhöht
Die Finanzmarktkrise trübt die Wachstumsaussichten für das Jahr 2008. Die Anspannung im Bankensystem dürfte noch einige Zeit andauern. Die heutigen Risikoprämien und die hohe Risikoaversion legen dennoch nahe, Aktien gegenüber Anleihen überzugewichten.
Der Zugang zu Liquidität ist erschwert, der Geldmarkt weiterhin ausgetrocknet und das Bankensystem in einer anhaltenden Stresssituation. Mit den konzentrierten Massnahmen der Notenbanken ist die Gefahr eines Liquiditätsengpasses gebannt; nicht weggewischt sind aber die Sorgen um die negativen realwirtschaftlichen Auswirkungen der Krise. Das Risiko einer Wachstumsschwäche hat sich erhöht. Schränken die Amerikaner ihre Konsumausgaben ein, wird sich das globale Wachstum abschwächen, unabhängig davon, ob die Europäer oder auch die neuen Käufer aus den Emerging Markets in Konsumlaune sind. Die OECD-Prognosen sehen für 2008 ein reales US-Wirtschaftswachstum, das rund einen Prozentpunkt unter dem Potenzialwachstum von 3% liegen wird. Eine Rezession ist aber nicht zu erwarten. In den OECD-Ländern bleiben die Aussichten mittelfristig positiv; deren Wirtschaftsraum sollte 2008 real um 2.3% wachsen.
Risikoprämie liefert Einstiegsignal für Aktienkäufe auf kurze Frist
Das Ende November 2007 festgestellte Einstiegssignal verstärkte sich im Dezember noch. Unser Prognosemodell gibt für den Weltaktienmarkt eine Risikoprämie von 31% an, einen klaren Höchstwert in den letzten 3 Jahren. Auch der Risikoappetitindex bewegt sich wieder im Panikbereich und legt somit eine Übergewichtung von Aktien gegenüber Obligationen nahe.
Das im Dezember umgesetzte einprozentige Aktienübergewicht wird im Januar auf 2.5% erhöht. Der Cash-Anteil wird zu Gunsten von Schweizer Aktien abgebaut. Zusammen mit der leichten Übergewichtung von Private Equity resultiert das angestrebte Aktienübergewicht.
Grosskapitalisierte Wachstumsaktien erachten wir als attraktiver als kleinkapitalisierte Substanzwerte. Die Probleme am Geldmarkt und die damit verbundene erschwerte Liquiditätsbeschaffung stellen gerade für kleinkapitalisierte Unternehmen ein Risiko dar. Die negativen Gewinnaussichten lassen uns weiterhin Banken untergewichten; die im Vergleich zu den Banken günstigeren Aussichten für Versicherungstitel empfehlen deren Übergewichtung. Attraktiv ist insbesondere der Pharmabereich.