10.03.2025, 15:22 Uhr
Im Februar gingen insgesamt 1,41 Millionen Fahrzeuge an die Kunden, das ist laut der China Passenger Car Association (CPCA) ein Plus von 26,1 Prozent. Dabei wurden wiederum mehr Verbrenner als Elektroautos und Hybride...
Zyklische Werte gewinnen weiter an Wert, währendem der europäische Anleihenmarkt zunehmend durch grosse Verunsicherung geprägt wird. Ad van Tiggelen, Senior Investment
Specialist bei ING Investment Management, erläutert in seinem Kommentar die Gründe für die aktuelle Marktsituation und wie man darauf reagieren sollte.
Finanzmärkten wird häufig entweder von Gier oder Angst getrieben. In letzter
Zeit scheinen jedoch beide Emotionen gleichzeitig das Geschehen an den Märkten
zu bestimmen. Dies gilt insbesondere für Europa. Die "Gier" wird sozusagen durch
lebhafte Aktienmärkte verkörpert, an denen konjunkturempfindliche Titel
(sogenannte Zykliker) dramatische Kurszuwächse verzeichnen offensichtlich
unabhängig von ihrer Bewertung. Symbolisch für die "Angst" sind die europäischen
Anleihemärkte, deren Anleger sich zunehmend um die Situation in Griechenland und
anderen EWU-Staaten sorgen, eine Entwicklung, die ausserordentlich negative
Folgen nach sich ziehen könnte. Was bedeutet das?"
Defensive Werte mit schlechter Performance
"Werfen wir einen Blick
auf die Aktienmärkte. Trotz ihrer kräftigen Erholung seit März 2009 scheinen sie
immer noch angemessen bewertet zu sein, da die Erträge die Erwartungen bei
weitem übertroffen haben. Die Kursanstiege am Aktienmarkt wurden allerdings
weitgehend von Zyklikern und Finanzwerten angetrieben, deren Preise sich seit
ihren Tiefstständen verdoppelt oder sogar verdreifacht haben. Traditionell
defensiv ausgerichtete Sektoren wie Versorger, Telekommunikation und Pharma
hinken dagegen weit abgeschlagen hinterher. Zykliker insgesamt werden daher mit
Bewertungen gehandelt, die nahezu dem höchsten Stand seit dreissig Jahren
gegenüber defensiven Werten entsprechen. Dafür gibt es zwei
Gründe:
Vor allem der
letztgenannte Faktor ist einer der Hauptgründe dafür, dass die Stimmung an den
europäischen Aktienmärkten sich teilweise von der Stimmung an den europäischen
Staatsanleihemärkten entkoppelt hat: Unternehmen können globalisieren,
Regierungen nicht. Einerseits haben
Investoren sich dieses Phänomen zueigen gemacht, indem sie besonders
erfolgreiche internationale Unternehmen für die unerwartet guten Erträge
belohnen. Andererseits mehrt sich ihre Nervosität im Hinblick auf
hochverschuldete Länder."
Trends werden nicht anhalten
"Nach unserem Dafürhalten
werden diese beiden Trends nicht lange friedlich nebeneinander bestehen. Denn
schliesslich neigen Investoren zur Übertreibung, sowohl bei Gier als auch Angst.
Und irgendwann läuft das Fass über. So heben Aktienanleger jetzt ihre
Ertragserwartungen für Zykliker für 2010 und 2011 ständig an, bis schliesslich
ein Niveau erreicht ist, das unmöglich zu erfüllen ist. Hierbei handelt es sich
um ein Ritual, das auch in früheren Zyklen zu beobachten war. Bis dahin straft
die Investorenschaft die schwächeren EWU-Mitglieder ab, die auf ihre Anleihen
höhere Zinsen zahlen müssen. Damit ist nicht nur die Rückzahlung ihrer Schulden
gefährdet, sondern auch die Einheit der Eurozone. Dies ist indes ein ganz neues "Ritual", das mit zahlreichen Unwägbarkeiten verbunden
ist."
Massnahmen gegen diese Entwicklung
"Anleger könnten
vor dem Hintergrund der unsicheren Entwicklung im Euroraum eine Rückführung des
Risikoprofils ihrer Portfolios ins Auge fassen. Das gilt nicht nur für Anleihen,
sondern auch für Aktien. Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass ein ganz
allmählicher Übergang von teuren Zyklikern (wie Industrie- und
Einzelhandelswerten) zu Qualitätsaktien mit defensiven Merkmalen ein kluger
Schritt wäre. In Europa setzen wir auf Aktientitel mit einem hohen Anteil an
ausländischen (nicht in Euro denominierten) Umsatzerlösen in Bereichen wie
Lebensmittel/Getränke, Erdöl, Pharma und Technologie." (cl)