22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die Unsicherheit
treibt derzeit viele Investoren in sichere Werte und höchste Qualitäten bei den
Obligationenanlagen. Auf den heutigen Niveaus in Geldmarktanlagen und
AAA-eingestufte Bondprodukte zu investieren, könnte sich jedoch als
kontraproduktive Entscheidung erweisen. Deshalb sollten LangfristÂinvestoren
gerade jetzt Aktien und Unternehmensanleihen nicht aus den Augen
verlieren.
Die Frage nach dem konjunkturellen
Verlauf in den USA und dessen Auswirkungen auf das weltweite Wachstum sowie auf
die Unternehmensgewinnentwicklung wirken weiter verunsichernd auf die Märkte.
Die negativen Nachrichten dominieren, Positives wird kaum wahrgenommen. Dank der
Hilfestellung der verschiedenen Notenbanken gibt es solches aber auch zu
vermelden. Der Libor-Fed-Funds-Spread zeigt, dass der Stress im Bankensystem bis
Ende Februar abgenommen hat und die Banken eher wieder bereit sind, einander
Geld auszuleihen. Und auch der TED-Spread, die Differenz zwischen
risikobehafteten 3-Monatsanlagen in Eurodollar und Anlagen in sicheren
US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 3 Monaten, weist auf eine Entspannung
hin.
Unsere Analysen zeigen, dass man aus
diesen Stress-Situationen eine Prognose für die Aktienrenditen treffen kann. Ein
Einstieg zu Panikzeiten am Geldmarkt wurde in der Regel nach drei Monaten
fürstlich belohnt. Generell wurden bei TED-Spreads über 1.5% nach 60
Handelstagen hohe Renditen erzielt.
Voreiliger Verkauf von Aktien könnte sich rächen
Die 60 Handelstage seit den
TED-Spread-Höchstwerten sind noch nicht vorbei; gemäss obigem Zusammenhang lohnt
sich jetzt also ein voreiliges Trennen von Aktienanlagen nicht. Die Geduld
könnte sich in den nächsten Monaten bezahlt machen. Denn bei einer verfrühten
Umlagerung von Aktienengagements in Geldmarktanlagen und (echte) AAA-eingestufte
Obligationenanlagen droht ein verpasstes Erholungsrally. Bewertungsanalysen
zeigen ausserdem, dass Aktien insbesondere im Vergleich zu den (überteuerten)
Staatsanleihen sehr attraktiv sind.
Swisscanto hält das
Aktienübergewicht deshalb weiterhin aufrecht; dieses wird aber zu Gunsten der
Rohstoffe um 1% reduziert. Neu beträgt das Aktienübergewicht somit 2.5%, und die
Rohstoffe sind nur noch um 1% untergewichtet.
Bei den Unternehmensanleihen zeigt
die deutliche Spread-Ausweitung, dass diese teilweise bereits auf
Rezessionsniveau notieren, weshalb Swisscanto innerhalb des Obligationenteils
von Regierungsanleihen in Papiere von Unternehmensschuldnern aus dem Investment-Grade-Bereich umschichtet. Auch die Bewertungen von
High-Yield-Anleihen animieren zum Zugreifen. Zu Lasten der EUR- und USD-Anleihen
wird deshalb neu ein High-Yield-Übergewicht von 2%
implementiert.