Absolute Return ist kein Wundermittel

11.07.2008, 11:00 Uhr

Absolute Return Fonds sind kein

Allheilmittel, mit dem sich Renditeziele garantiert erreichen lassen. Zu dieser

Schlussfolgerung kommt Standard & Poor’s Fund

Services in ihrer jährlichen Untersuchung des Sektors. In den letzten zwölf

Monaten lagen die Renditen von Absolute Return Funds weit auseinander.

Kate Hollis,

Chefanalystin von Standard & Poor’s Fund Services, kommentiert die

Ergebnisse: „Wie bei anderen Fondstypen sind auch die Renditen von Absolute

Return Fonds von den Fähigkeiten des Fondsmanagers und dem Marktumfeld

abhängig. Anleger sollten verstehen, wie einzelne Fonds investieren sowie die

Fähigkeiten und Erfahrungen des Managers einschätzen können. Nur so können sie

beurteilen, ob eine enttäuschende Performance auf Marktbedingungen und den

Unzulänglichkeiten des Investitionsprozesses beruht oder ob falsche

Entscheidungen des Managers die Ursache sind.“

„Diese

Erkenntnisse klingen offensichtlich. Aber im letzten Jahr haben wir viele

Kommentare gehört, die zeigen, dass eine breite Schicht von Anlegern Absolute

Return Fonds nicht versteht. Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten

weitere Fonds dieser Art lanciert werden. Einige dieser Neulancierungen werden

Investitionsprozesse benutzen, die bis dato in regulierten Fonds noch nicht

angewendet wurden. Deshalb steigt die Gefahr von Fehlkäufen.“

Kurze Leistungsbilanz von Absolue Return Fonds

Fast ein

Drittel der über 90 Euro-dominierten Fonds wurde Ende 2006 oder später

aufgelegt und hat deshalb eine kurze Leistungsbilanz. Mehr als die Hälfte

verzeichneten 2007 positive Renditen, etwa ein Viertel der Fonds mehr als

Euribor. Fast alle 10 Sterling-Fonds waren 2007 im Plus (Sterling Libor ist

deutlich höher als Euribor, was den Fonds mehr Fehlertoleranz gibt), und drei

übertrafen den Londoner Interbanken-Zinssatz Libor.

Absolute

Return Obligationen-Fonds wurden von der Kreditkrise und der folgenden

Ausweitung der Zinsspreads schwer getroffen. Nur wenige dieser Fonds schlugen den Libor 2007 und in den

ersten Monaten 2008, weder vor noch nach Gebühren. Der Threadneedle Absolute

Return und der Schwesterfonds Threadneedle Target Return waren die beiden Ausnahmen.

Taktische Asset Allocation ebenfalls mit Verlusten

Auch taktische

Asset Allocation Fonds hatten Schwierigkeiten, egal ob diese nach einem

quantitativen oder qualitativen Prozess investierten. Dies lag an ihrem Fokus

auf Value und damit verbunden auf die Erhöhung von Verlust-Positionen, da diese

den Value-Ansatz besser repräsentieren. Eine Reihe von Fonds verlor aufgrund

von Long-Positionen in Aktien und Short-Positionen in Obligationen in der

zweiten Jahreshälfte 2007 und Anfang 2008. Währungsmodelle, die auf Carry

Trades basieren, wurden ebenfalls getroffen, da sie den Yen und

Schweizerfranken shorteten sowie den US-Dollar und das britische Pfund

übergewichteten.

Die wenigen

Equity Long/Short Fonds schlugen sich besser. BlackRock UK Absolute Alpha

erbrachte eine Rendite von Libor + 5% kontinuierlich seit der Lancierung,

mehrheitlich durch die Aktienauswahl nach dem Bottom-up-Ansatz.

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