23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Erstmals wurden weltweit weniger neue Industrieroboter verkauft als im Vorjahr. Während chinesische Firmen weniger installierten, stieg der Absatz in Europa eher überraschend.
Die Robotikbranche ist stark von China abhängig. Gut jeder zweite neue Roboter wird dort eingesetzt. Dabei sank der Roboterabsatz in China im vergangenen Jahr laut dem Weltrobotikverband IFR um fünf Prozent auf 276 288 Neuinstallationen.
«Wenn der Absatz in China sinkt, ist das im Rest der Welt kaum auszugleichen», sagte Susanne Bieller, Generalsekretärin des Verbands gegenüber dem Handelsblatt.
Nach jahrelangen Rekorden ist der weltweite Absatz von Industrierobotern im vergangenen Jahr gesunken: um zwei Prozent auf 541 302 Neuinstallationen. Ursprünglich hatte der IFR für 2023 mit einem Anstieg um sieben Prozent auf 593 000 verkaufte Roboter gerechnet.
Bei einigen westlichen Roboteranbietern dürfte der Rückgang sogar noch stärker ausgefallen sein. Denn die chinesischen Anbieter steigerten ihren Anteil auf dem Heimatmarkt auf 47 Prozent. Die chinesische Staatsführung hatte die Robotik 2015 zu einem von zehn Schlüsselbereichen erklärt und eine Aufholjagd eingeleitet. Inzwischen drängen die ersten Anbieter auch auf die Weltmärkte.
IFR-Generalsekretärin Bieller ist überzeugt, dass der langfristige Wachstumstrend der Branche intakt ist. «Wir sind noch immer auf einem hohen Niveau.» Die Zahl der Roboter in Betrieb sei im vergangenen Jahr um zehn Prozent auf erstmals knapp 4,3 Millionen Maschinen gestiegen. Der Fachkräftemangel würde für einen weiteren Anstieg der Nachfrage in den kommenden Jahren sorgen.
Schon im vergangenen Jahr stieg der Absatz in Europa um neun Prozent auf gut 92 000 Neuinstallationen. In Deutschland betrug das Plus sieben Prozent. Fast ein Drittel der rund 28 400 neuen Anlagen wurden von der Autoindustrie gekauft. Und damit deutlich mehr als im Jahr zuvor.
«Zahlreiche Roboter wurden für die Fertigung von E-Autos angeschafft», erklärte Bieller. Es gab aber auch Nachholeffekte. «2022 wurden zahlreiche Projekte angestossen, die durch Lieferschwierigkeiten bei Elektronikbauteilen erst später beendet werden konnten». Erst 2026 sei hierzulande wieder mit Wachstum zu rechnen. Global dürften die Zahlen zwar bereits im kommenden Jahr wieder steigen. Die vor einem Jahr angepeilt Marke von jährlich 600 000 neuen Robotern rückt aber zunächst in die Ferne.