3,5 Millionen weniger Millionäre

Die Zahl der US-Dollar-Millionäre weltweit sank 2022 um 3,5 Millionen auf knapp 60 Millionen. (Bild Shutterstock/Thorsten Schmitt)
Die Zahl der US-Dollar-Millionäre weltweit sank 2022 um 3,5 Millionen auf knapp 60 Millionen. (Bild Shutterstock/Thorsten Schmitt)

Der neueste Global Wealth Report prognostiziert, dass das globale Vermögen bis 2027 auf 629 Billionen US-Dollar ansteigen soll. Das wäre ein Plus von 38 Prozent. 2022 sanken die weltweiten Privatvermögen erstmals seit 2008, heisst es in der 14. Ausgabe des Global Wealth Report, die erstmals gemeinsam von der Credit Suisse und UBS veröffentlicht wird.

15.08.2023, 15:01 Uhr

Redaktion: sw

Der Bericht zeigt, dass das gesamte private Nettovermögen, gemessen in aktuellen nominalen US-Dollar, Ende 2022 um 11,3 Billionen oder 2,4 Prozent auf 454,4 Billionen Dollar zurückging.

«Ein Grossteil des Vermögensrückgangs im Jahr 2022 war auf die hohe Inflation und die Aufwertung des US-Dollars gegenüber vielen anderen Währungen zurückzuführen», erklärte Studien-Co-Autor Anthony Shorrocks von der Credit Suisse. «Bei konstanten Wechselkursen gegenüber dem Jahr 2021 wäre das Gesamtvermögen 2022 um 3,4 Prozent und das Vermögen pro Erwachsenen um 2,2 Prozent gestiegen.»

Wachstum in China

Parallel zum Rückgang des Gesamtvermögens verringerte sich 2022 auch die Vermögensungleichheit, wobei der Vermögensanteil der weltweit vermögendsten 1 Prozent auf 44,5 Prozent fiel. Die Zahl der US-Dollar-Millionäre weltweit sank im Jahr 2022 um 3,5 Millionen auf 59,4 Millionen. Diese Zahl berücksichtigt jedoch nicht die 4,4 Millionen «Inflationsmillionäre», die bei einer Anpassung des entsprechenden Schwellenwerts an die Inflation im Jahr 2022 nicht mehr als Millionäre erfasst würden.

Das globale mittlere Vermögen – wohl ein aussagekräftigerer Indikator dafür, wie es einem typischen Menschen geht – stieg 2022 um 3 Prozent, während das Vermögen pro Erwachsenen um 3,6 Prozent zurückging. Für die Welt insgesamt hat sich das mittlere Vermögen in diesem Jahrhundert um das Fünffache erhöht und ist damit etwa doppelt so stark wie das Vermögen pro Erwachsenen gestiegen, was hauptsächlich auf das rasche Vermögenswachstum in China zurückzuführen ist.

Ein besserer Ausblick

Den Prognosen des Berichts zufolge wird das globale Vermögen in den nächsten fünf Jahren um 38 Prozent steigen und bis 2027 629 Billionen Dollar erreichen. Das Wachstum in Märkten mit mittleren Einkommen wird zum Haupttreiber globaler Trends. Der Bericht geht davon aus, dass das Vermögen pro Erwachsenen 2027 USD 110’270 und die Zahl der Millionäre 86 Millionen erreichen wird, während die Zahl der äusserst vermögenden Personen (Ultra High Net Worth Individuals, UHNWI) auf 372’000 steigen dürfte.

Schweiz an der Spitze

Insgesamt betrug das durchschnittliche Vermögen eines Erwachsenen (abzüglich Schulden) hierzulande gut 685'000 US-Dollar. Das ist ein Rückgang um rund 13'500 Dollar oder 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als der Börsenboom die Vermögen nach oben getrieben hatte.

Der Abstand zur Nummer zwei, den USA, ist allerdings grösser geworden. In den USA fiel das das durchschnittliche Vermögen eines Erwachsenen um knapp 28'000 Dollar auf rund 551'350 Dollar. Damit behauptete sich das Land hauchdünn vor Hongkong, wo der Rückgang mit 2170 auf 551'190 Dollar wesentlich geringer ausfiel. Den grossen Vorsprung verdankt die Schweiz insbesondere dem Aufbau der Vermögen über die Pensionskassen.

Schweiz bei Median-Vermögen auf Platz 6

Aussagekräftiger ist allerdings das Median-Vermögen; das heisst, die Vermögen der einen Hälfte der Menschen liegen über diesem Wert, der andere Hälfte darunter.

Mit gut 167'000 US-Dollar liegt die Schweiz hier auf Platz sechs, der Rückgang war mit 1230 Dollar pro Kopf deutlich geringer als an der Spitze.

Australien mit geschätzten 247'000 Dollar verlor seinen Spitzenplatz an Belgien mit 250'000, weil der Rückgang der Vermögen auf dem Kontinent viel grösser ausfiel als in Belgien. Hongkong liegt mit 202'000 Dollar auf Platz drei und hat damit Neuseeland bei 193'000 Dollar überholt und «vom Podest» gedrängt.

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